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Ein sicheres Zuhause für Kinder

18. Oktober 2021 - 7 Min. Lesezeit

Kinder brauchen einen Ort, an dem sie sich geborgen und geliebt fühlen. Einen Ort, der sie beschützt und ihnen Raum zur Entfaltung gibt. Ein Zuhause. Wenn dieses Zuhause zerrüttet ist, den Eltern der Alltag über den Kopf wächst und Kinder vernachlässigt werden, unterstützt der SOS-Kinderdorf e.V. Er gibt Kindern und Jugendlichen Hoffnung und eine Zukunft. Besonders wegen der häuslichen Isolation während der Pandemie ist die Arbeit des gemeinnützigen Vereins wichtiger denn je.

Eineinhalb Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie wird erst klar, welche verheerenden Auswirkungen Corona auf Kinder hat. Erwachsene müssen Einschränkungen hinnehmen, Kinder erlebten die Zeit des Lockdowns als zutiefst traurig – ohne Freunde, ohne das gewohnte Spiel draußen, ohne Sport und gemeinsames Lernen. Erwachsene empfinden eineinhalb Jahre als eine lange Zeit, für Kinder ist es eine Ewigkeit. Ängste, Entwicklungsverzögerungen und psychische Probleme sind einige der Folgen, mit denen Kinder heute zu kämpfen haben. Im zweiten Lockdown litt sogar jedes dritte Kind unter psychischen Auffälligkeiten1.

  • Zehn Mal mehr Kinder als vor der Pandemie treiben keinen Sport mehr1.
  • 71 Prozent der 7- bis 17-Jährigen fühlten sich im ersten Lockdown belastet, im zweiten Lockdown waren es 85 Prozent1.
  • Das Risiko für psychische Auffälligkeiten ist von rund 18 Prozent vor Corona auf 31 Prozent während der Pandemie gestiegen1.
  • Zehn Mal mehr Kinder als vor der Pandemie treiben keinen Sport mehr1.
  • 71 Prozent der 7- bis 17-Jährigen fühlten sich im ersten Lockdown belastet, im zweiten Lockdown waren es 85 Prozent1.
  • Das Risiko für psychische Auffälligkeiten ist von rund 18 Prozent vor Corona auf 31 Prozent während der Pandemie gestiegen1.

Besonders betroffen sind Familien aus sozial schwächeren Verhältnissen2. Je angespannter die wirtschaftliche Situation, desto höher ist das Konfliktpotenzial. 53 Prozent der Eltern, bei denen häufig oder sogar sehr häufig ein konflikthaltiges Klima herrschte, gaben an, dass ihr Kind nicht gut mit der Veränderung zurechtgekommen sei2. Holger Nickel, systemischer Familientherapeut vom SOS-Kinderdorf Lippe, beschäftigt sich mit den Folgen der Corona-Pandemie für Kinder: „Die Zündschnur der Eltern war sehr viel kürzer. Viele waren schneller gereizt und einfach mit den Nerven am Ende. Dem ein oder anderen ist die Hand ausgerutscht oder es wurde viel rumgeschrien. Die Kinder haben Angst bekommen und sich zurückgezogen. Sie wurden traurig.“

Samiras seelisches Wohl war in Gefahr

Streit, Aggression und Einsamkeit sind der Alltag für die kleine Samira*. Das sechsjährige Mädchen lebte schon vor der Pandemie in sehr schwierigen Verhältnissen. Streit mit Polizeiruf durch die Nachbarn, die Trennung der Eltern, ein Aufenthalt im Frauenhaus – das Familienleben belastete Samira und beeinträchtigte ihre Entwicklung.

Die Sechsjährige vermisst Liebe und Zuneigung und ist deshalb distanzlos, umarmt sogar Fremde. Die strikten Kontaktbeschränkungen während der Pandemie verschärften die Situation noch.

Die Sechsjährige vermisst Liebe und Zuneigung und ist deshalb distanzlos, umarmt sogar Fremde. Die strikten Kontaktbeschränkungen während der Pandemie verschärften die Situation noch.

Weil Samira ein Glas Milch umschüttete, schrie ihre Mutter sie an und packte sie am Arm. Die überforderte Frau wusste sich nicht mehr zu helfen. SOS-Kinderdorf griff in der akuten Notsituation ein.

Im Corona-Jahr 2020 wurden bei über 60.000 Kindern und Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung festgestellt. Das ist der höchste Stand seit Einführung der Statistik im Jahr 20123. 4.918 Fälle von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche verzeichnete das Bundeskriminalamt im Jahr 2020 – ein Anstieg um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die meisten Opfer waren mit dem Täter verwandt4.

SOS-Kinderdorf hilft Kindern wie Samira aus der Notlage und setzt sich dafür ein, dass Kinder in einer familiären Umgebung aufwachsen können: geliebt und geachtet, in einer Atmosphäre von Vertrauen und Verlässlichkeit. Dabei geht es vor allem um den Aufbau von Vertrauen und Beziehungen. SOS-Kinderdorf will Familien und das nachbarschaftliche Miteinander stärken. Im besten Fall können Kinder bei ihren eigenen Eltern bleiben und dort in einem positiven Umfeld aufwachsen. Deshalb wurde das Angebot im präventiven Bereich ausgebaut, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen. „Die meisten Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind. Es ist wichtig, bei dieser Motivation anzusetzen und Verständnis für ihre Situation zu entwickeln. Wir erkennen an, was sie bislang geschafft haben und was gut läuft. Und mit dieser Grundlage kann man auch irgendwann Defizite überbrücken. Das ist allerdings ein langer und schwieriger Prozess“, weiß Holger Nickel. Ein Notfallplan soll Samiras Mutter jetzt mit ihrer Überforderung helfen, sodass das Mädchen in einem geregelten Alltag leben kann. Zusätzlich wird der Fall von einem Familiengericht geprüft.

Schutz und Geborgenheit, wo elterliche Fürsorge fehlt

Im Corona-Jahr 2020 gab es 37.881 Inobhutnahmen5, also die vorläufige Aufnahme und Unterbringung eines Kindes oder Jugendlichen in einer Notsituation durch das Jugendamt. Umgerechnet wird alle 13 Minuten ein Kind in Deutschland zu seinem Schutz aus der Ursprungsfamilie genommen.

SOS-Kinderdorf gibt Kindern ein sicheres Zuhause, wenn sie nicht bei ihren eigenen Eltern aufwachsen können. In 39 SOS-Kinderdorf-Einrichtungen an rund 230 Standorten erfahren Kinder Schutz und Geborgenheit.

SOS-Kinderdorf gibt Kindern ein sicheres Zuhause, wenn sie nicht bei ihren eigenen Eltern aufwachsen können. In 39 SOS-Kinderdorf-Einrichtungen an rund 230 Standorten erfahren Kinder Schutz und Geborgenheit.

Der Verein wurde 1949 gegründet und ist global aktiv, um positive Lebensbedingungen für benachteiligte junge Menschen und ihre Familien auf der ganzen Welt zu ermöglichen. Viele Angebote bei SOS-Kinderdorf finanzieren sich aus Spenden.

„Wer von uns wünscht, dass eine bessere Welt geschaffen wird, muss mit eigenen Händen mitbauen.“

SOS-Kinderdorf-Gründer Hermann Gmeiner

Den Kern der Arbeit bilden die SOS-Kinderdörfer mit einem breiten und tiefen Angebot im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. In Deutschland betreuen die SOS-Kinderdorfmütter und -väter gemeinsam mit Erziehern und Erzieherinnen sowie einer Hauswirtschaftskraft in der Regel vier bis sechs Kinder in ihrer Familie. Im Durchschnitt ist ein Kind im SOS-Kinderdorf sechs Jahre alt.

SOS-Kinderdorf e.V. auf einen Blick:

  • Gründung im Jahr 1955 durch Hermann Gmeiner (1919–1986)
  • 39 SOS-Kinderdorf-Einrichtungen, teilweise mit mehreren Standorten
  • Unterstützung von rund 109.500 Kindern, Jugendlichen und Familien in erschwerten Lebenslagen
  • 800 Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien
  • 4.397 Mitarbeiter an den Standorten in Deutschland
  • Finanzielle Unterstützung von 173 Einrichtungen in 29 Ländern

Seelische Gesundheit für Kinder

Zusätzlich zu den Angeboten für Kinder, Jugendliche und Familien rufen die Standorte eigene Projekte mit verschiedenen Schwerpunkten ins Leben. Im SOS-Kinderdorf Lippe kümmert sich das Präventionsprojekt BUNTE HUNDE um die seelische Stärkung von Kindern bis zu zehn Jahren. Andrea Soujon vom SOS-Kinderdorf Lippe will Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte für das Thema sensibilisieren: „Psychisch gesund zu sein bedeutet für ein Kind, die normalen Lebensbelastungen bewältigen zu können und weder im schulischen noch im sozialen Umfeld unter Depressionen, Angst- oder Wutgefühlen zu leiden. Die mentale Gesundheit hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung und die Ausschöpfung der individuellen Fähigkeiten von Kindern.“

Kein Zweifel: Corona hat die Lage für viele Familien verschlimmert. Eltern, die schon vor der Pandemie überfordert waren, kommen nun endgültig an ihre Grenzen. Und viel zu viele Kinder müssen vorübergehend oder länger aus ihrer Familie genommen werden. Im SOS-Kinderdorf bekommen die Kinder ein neues Zuhause. Sie können sich entfalten, entwickeln – und einfach fröhlich sein.