Süddeutsche Zeitung Logo

Anzeigen-Spezial

Home Icon
Fasten im Frühling

Mehr vom Weniger haben

Foto: Adobe Stock

Fasten kann nicht nur kranken Menschen helfen. Auch gesunde finden so zu mehr Wohlbefinden

Fasten und Diät sind nicht dasselbe. Auch wenn beide Begriffe im alltäglichen Sprachgebrauch oft synonym verwendet werden. „Fasten“ meint in den meisten Religionen einen spirituell begründeten Verzicht auf bestimmte Lebensmittel in einem definierten Zeitraum: zum Beispiel die 40 Tage vor Ostern oder die Spanne zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang während des Ramadan oder auch die jeweils 25 Stunden vor den jüdischen Feiertagen Purim und Pessach. „Diät“ zielt hingegen auf eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise ab, erst in unserer Industriegesellschaft primär auf Gewichtsreduktion.

Das „Heilfasten“ ist eine besondere Form des Fastens. Wie der Name schon sagt, geht es um Heilung, aber auch Prävention. Fasten hilft nicht nur Erkrankten, gesund zu werden, sondern auch Nicht-Erkrankten, gesund zu bleiben. Weniger Nahrung – zumindest phasenweise – führt zu mehr Gesundheit, das ist eine der Basisannahmen des Heilfastens.

Beim Heilfasten, zum Beispiel nach Dr. Otto Buchinger nimmt man zwei Wochen lang nur Flüssignahrung wie Wasser, Tee oder Gemüsebrühe zu sich. Foto: Adobe Stock

Beim Heilfasten nach Dr. Otto Buchinger nimmt man zwei Wochen lang nur Flüssignahrung wie Wasser, Tee oder Gemüsebrühe zu sich. Foto: Adobe Stock

Die medizinische Wirkung von Heilfastenkuren ist gut belegt. Der Charité-Professor Dr. Andreas Michalsen („Mit Ernährung heilen“, Berlin, 5. Aufl., 2023) schreibt: „Fasten kann bestehende Krankheitssymptome mildern oder heilen sowie der Entstehung vieler Krankheiten vorbeugen.“ Er zählt Rheuma- und Schmerzerkrankungen auf, ebenso Diabetes, Bluthochdruck, Darmerkrankungen, Allergien und einiges mehr. Gewichtsabnahme ist manchmal ein Seiteneffekt.

Die wohl bekannteste Fastenmethode in Europa geht auf den deutschen Arzt und Naturheilkundler Dr. Otto Buchinger (1878–1966) zurück. Beim Buchinger-Fasten wird für eine Dauer von ein bis zwei Wochen auf feste Nahrung verzichtet. Stattdessen werden Wasser und Tee getrunken, dazu etwas Honig, Gemüsebrühe und geringe Mengen frisch gepresster Säfte. Vitamine und Mineralien vermeiden Mangelerscheinungen. Ein leichtes Bewegungsprogramm beugt zudem den Muskelmasseabbau vor, wie Michalsen erklärt.

Generell sollte man sich vor jeder Heilfastenkur von einer Ärztin oder Arzt beraten lassen – schon um festzustellen, ob die Kur jeweils in den individuellen Lebensumständen geeignet ist. Zudem ist in der medizinischen Literatur immer wieder der Hinweis zu finden, dass Schwangere, Stillende und Kinder nicht fasten sollten.

Intervallfasten wird immer beliebter. Es wird empfohlen, zuvor mit Ärztin oder Arzt darüber zu sprechen, ob es für einen selbst geeignet ist.

Viele Befürworter des Intervallfastens integrieren diese Essgewohnheit dauerhaft in den Alltag. Foto: Adobe Stock

Essen in Zeitfenstern

Sehr bekannt ist auch das intermittierende oder Intervallfasten: Dabei wechseln sich Fasten- und Essensphasen ab, zum Beispiel mit einem „Essensfenster“ für die Dauer von acht Stunden, das sich abwechselt mit einer Phase von 16 Stunden, in der nichts gegessen wird. Michalsen lobt die medizinische Wirksamkeit des Intervallfastens, andere Mediziner haben ihre Zweifel. Beim „Saftfasten“ wird gleichfalls auf feste Nahrung verzichtet, in einem Zeitraum von drei bis sieben Tagen. Als Abnehm-Diät eignet sich die Methode nicht – schon wegen des Fruchtzuckers, den Säfte enthalten.

Nach dem Fasten fühlen sich viele Menschen wie neu geboren. Foto: Adobe Stock

Nach dem Fasten fühlen sich viele Menschen wie neugeboren. Foto: Adobe Stock

Das „Basenfasten“ kombiniert Fasten mit einer basischen Ernährung. Die Fastenzeit beträgt meist ein bis zwei Wochen, mit pflanzlich orientierter, eiweißarmer Reduktionskost, in denen auf säurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Milchprodukte und Weißmehlprodukte verzichtet wird. Stattdessen sollen basische Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Nüsse verzehrt werden.

Eine weitere bekannte Größe im Fasten-Kontext ist der österreichische Militärarzt Franz Xaver Mayr (1875–1965), der Namensgeber der „F.X.-Mayr-Kur“. Ihm ging es um die „Sanierung“ des Darms durch leicht verdauliche Lebensmittel, vornehmlich Milch, Semmeln oder auch Gemüse; in einem Zeitraum von einer Woche bis drei Wochen.

Fast alle Methoden wurden im Laufe der Jahrzehnte weiter entwickelt. Begriffe wie „Entschlackung“ und „Entgiftung“ werden von Wissenschaftlern nicht mehr verwendet.

Fasten soll Autophagie erhöhen

Neuere Fastentechniken sprechen stattdessen die Erkenntnisse zur „Autophagie“, eine Zellerneuerung, die durch Fastenperioden beschleunigt wird. Diese Reinigungsvorgänge, die im Körper dauerhaft vonstatten gehen, bekommen durchs Fasten einen zusätzlichen Kick. Wie Forscher des Max-Planck-Instituts im vergangenen Jahr herausgefunden haben, ist das Gehirn an diesen Vorgängen der Autophagie auf wichtige Art und Weise beteiligt. Es veranlasst vergleichsweise schnell die Ausschüttung des Hormons Corticosteron, womit die Autophagie in der Leber angestoßen wird.

Auf der Autophagie baut unter anderem auch das „Scheinfasten“ auf. Eine Fünf- bis Sieben-Tages-Diät, die der kalifornische Gerontologe Valter Longo entwickelt hat. Vom Einstiegstag abgesehen werden nur 750 Kilokalorien täglich verzehrt. Darunter Oliven und Nüsse, die ungesättigte Fettsäuren enthalten, oder Grünkohlcracker, die aus komplexen Kohlehydraten aufgebaut sind. Der Körper wird durch diese Mixtur quasi überlistet, weil er die Nahrungsmittel nicht als solche identifiziert und auf Fastenmodus umschaltet. Daher die Bezeichnung „Scheinfasten“. Longo hat diese Prozesse an Mäusen nachgewiesen. Michalsen berichtet von positiven Wirkungen, die bei Menschen beobachtet wurden.

Generell plädiert er für eine gesunde Ernährung, möglichst ohne Fleisch und Milch. Fasten und gute Ernährung seien „der Schlüssel für unsere Gesundheit und ein längeres Leben“.

Horst Kramer

Zurück zu „Wellness & Spa Frühling“

Das könnte Sie auch interessieren

  • Premiere ohne Pannen
    Wellness-Etikette

    Das erste Mal im Wellnesshotel – So wird es von Anfang an eine entspannte Zeit

  • Frühlings.Zauber im Salzburgerland
    Hotel DAS.GOLDBERG

    Ganzheitliche Erholung gesucht? Direkt vom Bett auf die Piste? Und von der Piste in den Pool? Beides kein Problem!

  • Einfach entspannt in Bad Füssing
    Wunsch Hotel Mürz

    Von Zeit zu Zeit sollte man sich selbst etwas Gutes tun – und was wäre hierfür besser geeignet als eine kurze Auszeit in entspannter Umgebung, mit heißem Thermalwasser, Wellness- und Spabereich, Massagen und gesunder Kulinarik? Das Wunsch Hotel Mürz in Bad Füssing bietet Ihnen all das und noch mehr.

Die Süddeutsche Zeitung ist weder für den Inhalt der Anzeigen noch die darin enthaltenen Verlinkungen noch für ggf. angegebene Produkte verantwortlich.

Impressum