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Lieblingsziele Frankreich

Frankreich entdecken

Foto: Patrizia Steipe

La France hat so viele Gesichter. Und viele unglaublich charmante Orte abseits der ausgetretenen Pfade.

Venedig der Alpen

Annecy ist ein Paradies für Freunde von Natur und Kultur und ein Hotspot für Gleitschirmflieger 


Haute-Savoie – Frankreich-Fans erinnern sich dabei vor allem an den Hit von Francis Cabrel aus den 1980er-Jahren „La Dame des Haute-Savoie“. Jetzt ist das 130.000-Einwohner-Städtchen Annecy im Département Oberes Savoyen, 40 Kilometer südlich von Genf, Ziel der Urlaubsreise. Und das Resümee vorweg: Es hat sich gelohnt. Annecy ist die Region schlechthin, um alle Wünsche an einen perfekten Urlaub zu erfüllen: Es gibt einen glasklaren See, in dem man Schwimmen und Wassersport betreiben oder mit dem Dampfer fahren kann, die Alpen mit vielen Wandermöglichkeiten, zum Beispiel zu den Cascades genannten Wasserfällen, die pittoreske Altstadt mit ihren Gässchen, Kanälen, kleinen Cafés, Restaurants und Geschäften. Annecy gilt als das Venedig der Alpen. Seit einiger Zeit ist der Radweg um den See ausgebaut – die radaffinen Franzosen in ihren bunten Tour-de-France-Outfits sind da fast schon ein wenig zu zahlreich. Nicht zuletzt hat die Gegend um den Lac d‘ Annecy auch sehenswerte Kultur.

Unbedingt besuchen sollte man die Burg Menthon-Saint-Bernard. Das Schlösschen mit seinen vielen Türmen und Türmchen soll die Vorlage des Disneyland Schlosses in Paris gewesen sein – sagen die Franzosen, denn diese Ehre beansprucht auch Schloss Neuschwanstein. Auf alle Fälle hat man dort oben einen gigantischen Blick auf den See. Der Legende nach soll der Heilige Bernhard aus der Vorgängerburg geflohen sein, um dem väterlichen Wunsch nach einer Heirat zu entgehen. Bernhard de Menthon gründete das Hospiz auf dem Großen St. Bernhard und rettete zusammen mit seinen Hunden, den „Bernhardinern“, in Not geratene Händler auf dem Weg über den Pass. Einige Mauern der mittelalterlichen Burg stammen aus dem 13. Jahrhundert. Mit einer Führung kommt man in die mit reichlich Originalmobiliar aus den letzten Jahrhunderten, Gobelins und flämischen Tapisserien ausgestatteten Innenräume. Darunter eine Bibliothek, die Schätze wie ein Stundenbuch aus dem Jahr 1415 birgt, und ein Musikzimmer. Besonders charmant: Wenn der Führer den Flügel öffnet und andachtsvoll Bach spielt. Zum Schluss noch ein Tipp. Am anderen Ende des Sees liegt das kleine Städtchen Doussard, ein Hotspot für Gleitschirmflieger. Hier können Mutige einen Tandemsprung buchen. Bei schönem Wetter sieht man in der Saison Dutzende von bunten Schirmen, die sich vom Himmel zur Landestelle hinunter propellern. Vom Restaurant aus hat man den besten Blick auf die Profis mit ihren Kunststücken in der Luft und auf die ersten Flugversuche der Tandempassagiere. Patrizia Steipe

 

Malerisches Hafenstädtchen

Das südfranzösische ehemalige Fischerdorf Sanary-sur-Mer ist ein Paradies für Gourmets, aber auch für Literaten 

Foto: Bettina Rubow

Foto: Bettina Rubow

Sanary-sur-Mer, das frühere Fischerdorf zwischen Toulon und Marseille, ist mein Alterssitz, leider nur in Gedanken, denn ein eigenes Appartement ist teuer. Also etwas mieten und von Marseille aus mit der Bahn hinfahren – die Côte d’Azur, auch die populäre um Sanary, ist öffentlich sehr gut erschlossen. Und dann ankommen und erst einmal einen Kaffee trinken in einer der Hafenbars, am besten im Café de la Marine, wo in den Dreißigerjahren alle mit Rang und Namen saßen, die aus Deutschland vertrieben waren. Die Brüder Mann mit ihren Familien, die Feuchtwangers und die Werfels, Joseph Roth, Arnold Zweig, Annette Kolb, Bertolt Brecht, Erwin Piscator … Fast der gesamte deutsche Geist ist damals ins noch freie Südfrankreich umgezogen. Heute spielen die Emigrés kaum mehr eine Rolle in Sanary, aber beim Schlendern durchs Städtchen weisen Tafeln an zahlreichen Häusern auf die Geflüchteten hin, die immer prominenter werden, je höher man auf der Landzunge in Richtung Bandol steigt. Sanary ist „die heimliche Hauptstadt der deutschen Literatur“ (Ludwig Marcuse, Schriftsteller und Philosoph). Man könnte ewig sitzen bleiben am runden Café-Tischchen und elegant gekleidete Damen vorübergehen sehen; zuweilen setzen sie sich dazu, um zu plaudern und Tipps zu geben. Wenn’s ums Baden geht, empfiehlt sich etwa die Plage de Portissol auf der anderen Seite der Landzunge; wer sich hier niederlässt und Sybille Bedfords „Rückkehr nach Sanary“ liest, wird sogleich darauf angesprochen, dass genau hier sehr oft Aldous Huxley saß. Später kann man zum Mittagessen in die Strandbar O Petit Monde hinüberwechseln, vorher bitte reservieren. Am Abend sollte man selbst kochen, wenn es geht. Dann kann man zwar nicht im stilvollen Hotel de la Tour absteigen (wo früher alle abgestiegen sind), sondern muss eine Wohnung mit Küche mieten. Am besten mit Blick aufs Meer und in der Nähe des Wochenmarkts, der täglich stattfindet und einen kulinarisch aufs Feinste inspiriert. Heute vielleicht den Fenchel mit einer Lotte kombinieren? Der Fischhändler berät zudem sehr charmant. Und morgen dann frische Pasta mit Tomaten (es gibt herrlich bunte Sorten) und danach Käse aus der Auvergne. Oder warten, bis am Mittwoch Grand Marché ist und sich dort den köstlichen Meeresfrüchtesalat besorgen. Auf alle Fälle darf ein Baguette, traditionell von der Boulangerie du Port, nicht fehlen. Bon appétit. Bettina Rubow 

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