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Leben heißt Veränderung. Oder, wie es der ehemalige US-Präsident John F. Kennedy formulierte: „Veränderung ist das Gesetz des Lebens. Diejenigen, die nur auf die Vergangenheit oder die Gegenwart blicken, werden die Zukunft verpassen.“ Dies gilt umso mehr in einer Welt, die sich gefühlt immer schneller dreht.
Globale Megatrends wie die fortschreitende Digitalisierung oder, ganz aktuell, die Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz durchdringen alle Wirtschaftszweige und machen auch vor traditionsreichen, erfolgsverwöhnten Unternehmen nicht Halt.
Was derartige Umbrüche für bayerische Familienunternehmen bedeuten können, zeigt der Fall Quelle: Das Versandhaus wurde 1927 in Fürth gegründet und begeisterte mit seinem bunten, telefonbuchdicken Katalog jahrzehntelang seine Kundschaft. In Spitzenzeiten erreichte der Quelle- Katalog eine Millionenauflage. Doch der Erfolg war nicht von Dauer: Nach einer Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, einer Fusion mit dem Warenhaus Karstadt und einer erneuten Umfirmierung zur GmbH musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Im Herbst 2009 erschien der letzte Quelle-Katalog. Die Gründe für den Niedergang des einstigen Versandriesen mögen vielfältig sein – doch der späte Einstieg in den Online-Handel und ein zu langes Festhalten an alten Strukturen waren sicher Teil davon.
Mehr Pragmatismus
Dass sich viele Traditionsunternehmen auch heute noch mit dem digitalen Wandel schwertun, zeigt eine Untersuchung der Unternehmensberatung Oliver Wyman. „In vielen Branchen attackieren neue Wettbewerber mit ausgeprägter Digitalstrategie die führenden Anbieter. Mit enormer Effizienz schaffen sie attraktive Kundenerlebnisse. Wer darauf keine Antwort findet, erlebt eine existenzielle Bedrohung – unabhängig von Historie und bisheriger Markenstärke“, heißt es darin.
Die Business-Expertinnen und -Experten raten daher zu hoher Veränderungsbereitschaft, ausgeprägtem Pragmatismus und einer klaren Agenda, um weiterhin im veränderten Marktumfeld bestehen zu können.
Auch nachhaltiges Denken wird für Unternehmen immer wichtiger. Foto: iStock/Fahroni
Ein ähnliches Bild zeichnet eine Studie der Lean-Management-Beratung Staufen AG. Ihr „Deutscher Change Readiness Index“ aus dem Jahr 2022 offenbart, dass viele Unternehmen zu sehr im Jetzt verharren, ohne über den Tellerrand zu schauen. Veraltete Führungsmethoden und ein überholtes Karriereverständnis erschweren den Wandel, warnen die Unternehmensberaterinnen und -berater.
Chancen nutzen
Es geht also nicht nur um technische Entwicklungen wie die Digitalisierung, die heute (eigentlich) nicht mehr das vielzitierte „Neuland“ sein sollte. Traditionsunternehmen müssen auch gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung tragen, wenn sie weiterhin erfolgreich sein wollen. Hier ist vor allem ein Umdenken in den Chefetagen gefragt, denn Führungskräfte der alten Schule erreichen junge Talente oft nicht mehr.
Freizeit und Freiheit als höchstes Gut: Die junge Generation hat andere Ansprüche, wenn es um die Wahl des Arbeitsplatzes geht. Foto: iStock/djiledesign
Die Generation Z, also die zwischen Mitte der 90-er und 2010 Geborenen, hat hohe Ansprüche. Erleichterungen wie eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich stehen ganz oben auf ihrer Wunschliste, wie eine aktuelle Forsa-Umfrage zeigt. Auch die Option eines Sabbaticals oder einer Workation – einer Kombination aus Arbeit und Urlaub – ist den jungen Erwachsenen bei der Wahl ihres Arbeitgebers wichtig. Aufstiegsmöglichkeiten im Unternehmen verlieren dagegen an Bedeutung. Eine stark hierarchische Unternehmensstruktur, Anwesenheitspflicht im Büro und ständige Überstunden wirken auf die GenZ eher abschreckend.
Um in Zeiten des Personalmangels junge Arbeitskräfte anzuwerben und zu halten, werden sich Führungskräfte wohl von einigen althergebrachten Managementmethoden verabschieden müssen. Ein Wechsel an der Führungsspitze bietet hierfür eine einmalige Chance – etwa, wenn die jüngere Generation die Leitung des Familienunternehmens übernimmt.
Veränderte Marktbedingen
Die Herausforderung für viele Traditionsunternehmen besteht nun darin, Gutes zu bewahren und Neuerungen zuzulassen. Werte wie Verlässlichkeit und eine hohe Produktqualität müssen keineswegs über Bord geworfen werden, um den veränderten Marktbedingungen gerecht zu werden. Allerdings ist zu überlegen, den unternehmerischen Wertekatalog um den einen oder anderen Punkt zu erweitern.
So könnten beispielsweise eine ressourcenschonende und nachhaltige Produktionsweise und eine diverse Besetzung der Mitarbeiterschaft und Führungsebene auch traditionsreichen bayerischen Unternehmen den anhaltenden Weg in die Zukunft ebnen.
Natalie Decker
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