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Traditonsunternehmen
Traditionsunternehmen

Typisch deutsch?!

Traditionsunternehmen aus Deutschland im internationalen Vergleich.

Foto: iStock/filmfoto

Die deutsche Wirtschaft ist stolz auf ihre familiengeführten Traditionsunternehmen, die sich teilweise sogar seit Jahrhunderten am Markt behaupten. Gibt es diese Art des Unternehmertums auch in anderen Ländern? Und wie schlagen sich deutsche Traditionsunternehmen im internationalen Vergleich?

 

Die britische Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young und die Universität St. Gallen haben eine Liste mit den umsatzstärksten Familienunternehmen der Welt erstellt. In den Top 15 finden sich vier deutsche Unternehmen: die baden-württembergische Schwarz-Gruppe, welche die Supermarktketten Lidl und Kaufland betreibt (Platz 4), BMW (Platz 6), Robert Bosch (Platz 11) sowie der bayerische Automobilzulieferer Schaeffler (Platz 15). Den ersten Platz belegt mit dem Einzelhandelskonzern Walmart eine US-amerikanische Firma. Über 10.000 Filialen gibt es weltweit, die einen jährlichen Umsatz von über 500 Milliarden US-Dollar erwirtschaften. Noch heute ist die Inhaberfamilie Walton maßgeblich in die Geschicke des Konzerns involviert und hält 48,9 Prozent der Firmenanteile. Sie gilt als reichste Familie weltweit mit einem geschätzten Gesamtvermögen von 224,5 Milliarden US-Dollar. Weitere amerikanische Familienunternehmen, die es ins Ranking geschafft haben, sind die Ford Motor Company und Dell Technologies. Auch in Asien sind erfolgreiche familiengeführte Unternehmen aktiv, etwa die indische Reliance Industries Limited, deren Hauptgeschäftsfelder Petrochemie und Textilien sind.

Ein Blick nach China

Was ist nun das Besondere an heimischen Traditionsunternehmen, und was zeichnet typisch deutsches Unternehmertum aus? Diese Fragen können Kundinnen und Kunden deutscher Firmen wahrscheinlich am besten beantworten. Die Volksrepublik China ist seit Jahren Deutschlands bedeutendster Handelspartner; 2022 wurden Waren im Wert von 298,6 Milliarden Euro zwischen beiden Ländern ausgetauscht. Interessant für deutsche Unternehmen ist vor allem die kaufkräftige chinesische Mittelschicht, die luxuriöse Marken und Waren aus dem Westen schätzt. Mit deutschen Produkten verbinden sie Attribute wie „zuverlässig“, „authentisch“ und „fortschrittlich“. Deutsche Marken wie Mercedes Benz, BMW und Adidas genießen im Reich der Mitte große Bekanntheit und werden häufig als Statussymbole wahrgenommen. 

Made in Germany

Bei einer Reise durch die Bundesrepublik gehört für viele chinesische Touristinnen und Touristen eine Shoppingtour zum Pflichtprogramm. Haushaltsmarken wie WMF und Zwilling, Plüschtiere von Steiff und Koffer von Rimowa stehen ganz oben auf der Wunschliste.

Das spürt auch der Münchner Einzelhandel: Eine Studie zeigt, dass chinesische Touristen bei ihren Besuchen in der bayerischen Landeshauptstadt mehr Geld ausgeben als etwa arabische oder russische Gäste. Im Schnitt sind es 513 Euro pro Tag. 

Luxus & Lifestyle: Die Maximilianstraße in München ist eine beliebte Shoppingmeile für Menschen aus aller Welt. Foto: iStock/FooTToo

Auf Qualitätssiegel wie das Label „Made in Germany“ legen viele von ihnen großen Wert. Auch andere Nationen präferieren den Herkunftsnachweis, wie der Made-In-Country-Index von Statista belegt. In der Liste der beliebtesten Herkunftsangaben nimmt „Made in Germany“ sogar die Spitzenposition ein. Internationale Verbraucherinnen und Verbraucher schätzen an deutschen Waren besonders Design, Qualität und Sicherheit.

Ironischerweise war das Label „Made in Germany“ ursprünglich gar nicht als Qualitätsmerkmal gedacht, ganz im Gegenteil: Vor über 100 Jahren haben die Briten diesen Herkunftsnachweis eingeführt, um billige Waren und Kopien aus Deutschland zu kennzeichnen. Diese Zeiten sind lange vorbei: Spätestens seit den Wirtschaftswunderjahren gelten deutsche Produkte weltweit als Bestseller.

Deutsche Traditionsunternehmen Top 15

Deutsche Traditionsunternehmen können sich auch im internationalen Vergleich behaupten: Vier familiengeführte Unternehmen haben es in die Top 15 des Family Business Index 500 geschafft. Grafik: Family Business Index 500

Unterschiede in der Unternehmenskultur

Lassen sich auch in der Unternehmenskultur „typisch deutsche“ Eigenheiten feststellen? In den 80er-Jahren befasste sich eine Studie der Universität Augsburg mit dieser Frage. Untersucht wurde, wie Führungskräfte unternehmenspolitische Entscheidungen in den USA beziehungsweise in Deutschland treffen. Ergebnis: Amerikanische Manager sind auf kurzfristige, ökonomische Ziele fixiert, während deutsche Führungskräfte längerfristig orientiert sind. Viele der letztgenannten gaben den Erhalt des Unternehmens für künftige Generationen als Grund an. Arbeitnehmende beurteilen die deutsche Unternehmenskultur heute als „leistungsorientiert“, gefolgt von den Begriffen „bürokratisch“ und „stark hierarchisch“. Die oft gelobte deutsche „Innovationsfreude“ konnten nur 5,9 Prozent der Befragten erkennen. Hier scheinen Eigen- und Fremdwahrnehmungen auseinanderzugehen: Während deutsche Produkte weltweit als innovativ gelten, sind die, die sie herstellen, offenbar deutlich kritischer.


Natalie Decker

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