Anzeigensonderveröffentlichung
Familienunternehmen gelten als „Herzkammern der deutschen Wirtschaft“. Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens Statista machen sie den größten Teil der Unternehmen in Deutschland aus. Das Onlineportal „Die deutsche Wirtschaft“ (DDW) weist den 1.000 größten Familienunternehmen einen Jahresumsatz von 2,15 Billionen Euro zu, dazu schaffen sie über acht Millionen Arbeitsplätze. Doch nicht nur in Bezug auf die Wertschöpfung des Landes sind tradierte Unternehmen ein Trumpf auf dem Arbeitsmarkt. Auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gibt es Vorteile, wenn das Unternehmen Familiensache ist.
Familienunternehmen definieren sich über ihre Strukturen
Zunächst soll der Begriff „Familienunternehmen“ kurz definiert werden. Ob ein Unternehmen als Familienunternehmen angesehen wird, hängt von den Eigentums- und Führungsstrukturen und nicht von der Größe ab.
Laut dem Institut für Mittelstandsforschung in Bonn (ifM) treffen in Familienunternehmen die Eigentümerinnen und Eigentümer die strategischen Entscheidungen. Selbst größere Münchner Erfolgsfirmen wie Wacker Chemie mit circa 14 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und BMW mit circa 118 900 Beschäftigten sind demnach Familienbetriebe. Oft sitzen die Familienhäupter selbst in der Geschäftsführung, bei Kapitalgesellschaften ist die Familie mehrheitlich beteiligt.
Das ifM grenzt den Begriff Familienunternehmen auf zwei wichtige Aspekte ein: Bis zu zwei natürliche Personen oder Familienmitglieder halten mindestens 50 Prozent der stimmberechtigten Anteile eines Unternehmens und gehören der Geschäftsführung an – immer mit Blick auf die nächste Generation.
Organisches Wachstum und Krisenfeste Strukturen
Die transgenerationale Familienführung hat auch für Arbeitnehmende viele Vorteile. Im Gegensatz zu Startups, die oft erst aufgebaut werden, um dann gewinnbringend verkauft zu werden, ist ein Familienunternehmen in festen Händen. Traditionsbetriebe setzen auf langfristige Planung und wirtschaftlich nachhaltiges Handeln. Das Unternehmen wächst organisch, damit auch die nächste Generation an den Erfolg anknüpfen kann. Misserfolge werden nicht als unüberwindbare Hindernisse bewertet, sondern als Erfahrungswerte verbucht. Dadurch sind Familienbetriebe häufig krisenfester als vergleichbare Firmen.
Flache Hierarchien und große Chancen: Die Arbeit in einem Familienunternehmen kann sich für Arbeitnehmende auszahlen. Foto: iStock/fizkes
Durch altes und neues Wissen, das in der Familie weitergegeben wird, haben Traditionsbetriebe einen Wettbewerbsvorteil in Bereichen der Beständigkeit. So fertigt beispielsweise die 1852 gegründete Bayreuther Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne noch heute einzigartige Pianos und Flügel. Sie setzen auf die Kraft der Erfahrung und arbeiten an neuen und alten Klängen. Dabei vernachlässigen sie keineswegs die Geschichte, die ihre Branche mit sich bringt. Im Gegenteil: Durch den Einbau eines Sordinopedals aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts konnte ein Pianist Schubertstücke im Original einspielen.
Geschichte als Teil des Unternehmens
Wie ihr Standort ist auch die lange (Familien-)Geschichte ein Teil der Unternehmensidentität tradierter Familienbetriebe. Das bedeutet auch, dass Werte, die von Generation von Generation weitergegeben werden, in die Markenstrategie einfließen und ein Teil der Firmenidentität werden. Man spricht hier von „History Marketing“ oder „Heritage PR“.
Bei Traditionsunternehmen ist die Firmengeschichte ein gelebter Teil des Ganzen. Foto: iStock/Jonathan Erasmus
Wer sich für ein Traditionsunternehmen entscheidet, entscheidet sich nicht bloß für einen neuen Arbeitgeber, sondern auch für jahrzehntelange Wertvorstellungen. Das kann einen großen Einfluss auf die Motivation und Beweggründe der Mitarbeitenden haben. Möglicherweise erfüllt sich durch den Eintritt in ein Unternehmen sogar ein lang gehegter Jugendtraum.
Kleiner Betrieb, Große Verantwortung
Eine Ausbildung in einem kleinen bis mittelständischen Traditionsunternehmen zieht meist umfassendere Erfahrungen mit sich, da die Ausbildung in vielen verschiedenen Unternehmensbereichen erfolgt. Man lernt die Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Fachbereiche kennen und kann sich nachhaltig über alle Arbeitsbereiche des Unternehmens informieren. Nicht selten tun sich durch diese persönliche Art der Ausbildung vorher unbekannte Talente auf; Ausbilderinnen und Ausbilder stellen möglicherweise fest, dass Bewerberinnen und Bewerber für einen anderen Arbeitsbereich besser geeignet sind als für ihren ursprünglichen Bereich. Durch flache Hierarchien können kurzfristige Entscheidungen getroffen werden, um den bestmöglichen Einsatz gewährleisten zu können – zur Zufriedenheit aller Beteiligten.
Die Strukturen bieten auch die Chance, schneller im Betrieb aufzusteigen. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Je kleiner der Betrieb, desto größer ist die Verantwortung, die jede Beschäftige oder jeder Beschäftigte trägt. Flexible, offene Strukturen bieten auch innerhalb des Unternehmens viele Möglichkeiten für Austausch, Verbesserungsvorschläge und kreativen Input. Jede Person hat einen festen Platz im Unternehmen; die gemeinsamen Werte und Philosophien verbinden über die einzelnen Abteilungen hinweg.
Um ein Unternehmen auf einem guten Fundament florieren zu lassen, braucht es verlässliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ein gutes Betriebsklima. Daher werden in Familienunternehmen gerne unbefristete Verträge angeboten, oft erhöht sich das Gehalt mit zunehmender Betriebszugehörigkeit. Durch die langfristige Bindung an die Beschäftigten entsteht eine Art „Familie“ innerhalb der Firma. Die Werte des Unternehmens und Ziele lassen sich so auch durchsetzen.
Nachhaltiges Handeln sorgt für Beständigkeit
Um ein attraktiver Arbeitgeber mit Mehrwert zu bleiben, ist Corporate Social Responsibility (CSR) auch für Traditionsunternehmen von großer Bedeutung. Diese Form des nachhaltigen Wirtschaftens umfasst soziale, ökologische und ökonomische Aspekte. Da Familienunternehmen auf Langfristigkeit und Zufriedenheit setzen, sind sie in Sachen CSR häufig Vorreiter – und das inspiriert potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vor allem in der jüngeren Generation.
Familienunternehmen sorgen für ein gutes Umfeld, schaffen faire Arbeitsbedingungen und bieten gerne Fortbildungen an. Auch Möglichkeiten der Kinderbetreuung oder flexible Arbeitszeiten sowie betriebliches Gesundheitsmanagement sind hier oft keine Neuheiten und stehen den Angestellten zur Verfügung. Soziale Nachhaltigkeit kann wiederum dafür sorgen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch im Falle von veränderten Lebensumständen einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten, für den sie sich wiederum gerne einsetzen.
Die Arbeit im tradierten Unternehmen macht sich bezahlt. Foto: iStock/DuXx
Neben sozialer Nachhaltigkeit stehen Familienunternehmen aber auch für ökonomische Nachhaltigkeit. Meist besteht eine enge Bindung zu Partnern und Lieferanten. Dadurch genießen Traditionsunternehmen selbst in schwierigen Lagen Vertrauen, welches auf einer langjährigen Zusammenarbeit basiert, und finden mit ihren Partnern gemeinsame Lösungen gegen Krisen. Stakeholder, Aktionäre, Mitarbeitende, Kunden, und Lieferanten erlauben zudem mehr Zeit und Raum, um unbekannte Wege auszuprobieren und auch einmal Fehler zu machen. Das wiederrum erleichtert eine krisensichere Planung für die zukunftsorientierten Unternehmerinnen und Unternehmer.
Kommunikation und Wertschätzung als Grundlage des Erfolgs
Organisch gewachsene Unternehmen, die großen Wert auf eine langfristige Bindung und kontinuierliche Weiterentwicklung der eigenen Belegschaft legen, können häufig auch weitere positive Verhaltensweisen aufweisen. So funktioniert die Kommunikation in einem Familienunternehmen nicht nur aufgrund der bereits erwähnten flacheren Hierarchien oft besser als in einem Großkonzern.
Aktives Zuhören, Geduld und offene Kommunikation, auch und gerade bei Problemen im Unternehmen, werden hier oft von Anfang an vermittelt. Das verbessert das Arbeitsklima. Jeder möchte gehört werden – privat und am Arbeitsplatz. Eine effektive Kommunikationsstrategie kann dazu beitragen, Unternehmen auf schwierige Zeiten vorzubereiten und den Mitarbeitenden das Gefühl zu geben, eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Unternehmens zu spielen.
In Familienunternehmen ist Wertschätzung ebenfalls ein wichtiges Thema. Durch den direkten Kontakt untereinander und die Nähe, oft auch zur Unternehmensleitung, werden Erfolge schneller wahrgenommen und häufiger positiv kommuniziert und kommentiert. Das wiederum fördert die Motivation der Mitarbeitenden langfristig. Vorgesetzte, die nicht nur hinter verschlossenen Türen sitzen, sondern als Teil des Teams agieren, können ebenfalls zu besserer Arbeit und größerem Engagement des Teams inspirieren.
Eine gute Kommunikation kann auch die Innovationskraft eines Unternehmens fördern. Die besten Ideen für die Zukunft und den Fortbestand können aus dem eigenen Team kommen; dadurch, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Familienunternehmens eine solide Bindung zu ihrem Arbeitsplatz besitzen, setzen sie sich auch stärker für dessen Erhalt ein.
Aus der Region, für die Region
Traditionsunternehmen investieren auch an ihren Standort – zum Beispiel beim Thema erneuerbare Energien.
Foto: iStock/max-kegfire
Viele Traditionsunternehmen sind bereits seit Generationen an einen Standort gebunden, an dem der eigene Betrieb organisch wachsen konnte. Dadurch engagieren sie sich häufig sozial in der Region und fördern die regionale Infrastruktur. Beschäftigte profitieren direkt oder indirekt vom Engagement der Firma, auch im privaten Umfeld.
Gerade in Zeiten von zunehmender Ressourcenknappheit schützt die zusätzliche Übernahme von ökologischer Verantwortung Familienunternehmen vor wirtschaftlichem Druck bei umweltpolitischen Entscheidungen. Es zeigt sich: Durch ihre nachhaltig aufgebauten Strukturen und ihre persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten sind Traditionsunternehmen beliebte, zukunftsorientierte Arbeitgeber, die Arbeitnehmende begeistern können.
Susanne Gietl
Das könnte Sie auch interessieren