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Entdeckung Großarltal

In 15 Minuten auf Wolke 7

Foto: Tourismusverband Großarltal

Großarltal im Salzburger Land: Die kürzlich eröffnete Kieserlbahn und andere Attraktionen für Aktive

Seit Dezember vergangenen Jahres fährt sie also: die Kieserlbahn, über die viele Jahre diskutiert und gebrütet und die dann in weniger als einem Jahr fertiggestellt wurde. Und die Rede ist ja nicht nur von einer topmodernen Zehnergondel, die – wie in vielen Wintersportorten üblich – eine in die Jahre gekommene Bahn ersetzt. Nein, zur rund 70 Millionen Euro teuren Investition gehört eine Menge Drumherum, im wahrsten Sinne. Das geht los bei der neu gebauten Talstation, die neben einem Servicezentrum einen Sportshop, ein Skidepot, eine Tiefgarage und ein Bistro beherbergt.

Paradies für aktive Winterurlauber: Ski-Langläufer haben im Großarltal auf insgesamt 25 Kilometern die Möglichkeit, sich ihrem Sport zu widmen.

Paradies für aktive Winterurlauber: Ski-Langläufer haben im Großarltal auf insgesamt 25 Kilometern die Möglichkeit, sich ihrem Sport zu widmen. Foto: Tourismusverband Großarltal/Michael Gruber

Wichtiger noch: „Mit der leistungsfähigen und längeren Bahn wird ein Bereich erschlossen, der bisher nur für Tourengehende erreichbar war“, bringt es Peter Hettegger, Hotelier und Geschäftsführer der Großarler Bergbahnen auf den Punkt. Gemeint ist das Kieserl, eine auf 1954 Meter gelegene Anhöhe zwischen Fulseck und Schuhflicker. Für die alte Hochbrand-Bahn, die im Übrigen ein zweites Leben im Pongauer Skigebiet Forstau findet, war deutlich früher Schluss. Wenn die Passagiere nun nach knapp 15 Minuten Fahrt wieder aussteigen, finden sie weitere Novitäten vor: allen voran das gemütliche, lichtdurchflutete Panoramarestaurant „Wolke 7“, das schon vor der Eröffnung reihenweise Hochzeitsgesellschaften für 2024 buchten. Normale Skifahrer werden sicher auch „Ja“ sagen, wenngleich in der Regel erst im späteren Tagesverlauf. Vermutlich testen sie nämlich erstmal die neu geschaffene Piste Nummer Elf, die zur Mittelstation zurückführt. Auf der anderen Seite besteht Anschluss nach Dorfgastein, womit die beiden Orte in den zwei Nachbartälern näher zusammenrücken.

Rodelpartien bringen Spaß für die ganze Familie.

Rodelpartien bringen Spaß – solo oder für die ganze Familie. Foto: Tourismusverband Großarltal/Alexander Kijak

Beim Schneeschuhwandern lässt sich der Zauber der Natur im Winter unmittelbar erleben.

Beim Schneeschuhwandern lässt sich der Zauber der Natur im Winter unmittelbar erleben. Foto: Tourismusverband Großarltal

Und was ist mit dem Umweltschutz? „Die Landschaft ist unser größtes Kapital“, beteuert Hettegger, „daher stehen die großen Baumaßnahmen ganz klar in Einklang mit dem Naturschutz.“ Und in der Tat wurde hier, abgesehen von der Auswahl der Trasse und der Situierung der Stationen, einiges unternommen, Stichwort neu geschaffene Biotope, Lärchweidenprojekte, Trockensteinmauern und vieles mehr. Plus: Betrieben wird die Gondel mit Ökostrom aus dem örtlichen Wasser- und Biomassekleinkraftwerk. Im Übrigen handele es sich beim Gebiet Bergland ohnehin um ein Großarler Ur-Skigebiet, in dem es bereits in den 1970er-Jahren mal einen Schlepper gab.


Gelebte Bräuche und Gastfreundschaft

Frühere Zeiten – an die knüpfen die Großarltaler auch andernorts gern an. Etwa in Gestalt des „Salzburger Bergadvents“, wo an rund 30 kleinen „Almhütten“ in der dann autofreien Ortsmitte Kunsthandwerk und Spezialitäten aus der Region angeboten werden. Hinzu kommen weitere traditionelle Events. Krampus- und Perchtenlauf, ein über die Adventszeit hinaus begehbarer Krippenweg, dazu eine aktive Gemeinde, wo der Sinn für Gastfreundschaft dem Nachwuchs quasi in die Wiege gelegt wird: Diese Melange kommt bei den überwiegend aus Deutschland stammenden Gästen gut an. Wer hier Urlaub macht, sucht ohnehin nicht die schwersten, längsten und meisten Pisten (man würde sie nicht finden). „Es sind die weichen Faktoren, mit denen wir punkten“, sagt Thomas Wirnsperger, der den Tourismusverband seit 1991 leitet. Dazu gehören neben kostenlosem WLAN im Skigebiet auch die ganz analogen „Ruheplatzl“ mitten im Skigebiet, die sich teils mit unkonventioneller und teils klassischer Bankbestuhlung abseits der Pisten befinden und neben Ruhe eine Eins-a-Aussicht ermöglichen. Wer Glück hat, erspäht vielleicht sogar ein wildes Reh?

Frische Pisten, atemberaubende Sonnenaufgänge: Beim Angebot „Skikeriki“ wird das frühe Aufstehen belohnt.

Foto: Tourismusverband Großarltal

Ein Gefühl von „Privatpiste“

Einem domestizierten Tier verdankt „Skikeriki“ seinen Namen. „Eine Wortneuschöpfung aus Ski und Kikeriki“, lernen wir von Wirnsperger, „also Skifahren mit dem ersten Hahnenschrei“. Gut, dass uns der passionierte Skifahrer an diesem Morgen begleitet, wenn es schon kein echtes Hahnengeschrei tut. So erfahren wir mehr über dieses Projekt. „Die Idee, eine Gruppe Skifahrer vor dem regulären Liftbetrieb auf die Piste zu lassen, hatten wir vor über zehn Jahren. Aufgrund des großen Erfolgs bieten wir es seither regelmäßig jeden Mittwoch an. Wenn die Nachfrage groß ist, und sie ist oft groß, sogar öfter.“ Zu oft aber auch wieder nicht, denn das Exklusive sei ja das Besondere. Der Grundsatz gilt: nur 25 Leute, nur mit Guide, nur zu bestimmten Terminen. Schlau also, wer sich rechtzeitig einen Platz reserviert hat. So wie wir heute.

Als wir um halb acht, also fast eineinhalb Stunden vor der regulären Erstfahrt, an der Bergstation auf 1849 Metern aussteigen, geht es gleich mit einer speziellen Ouvertüre los: Der Himmel über den Großarltaler Gipfeln färbt sich rot. Die Sonne lässt sich zwar (noch) nicht persönlich blicken, dafür strahlen wir umso mehr. Denn die Pisten sind tiptop präpariert und unberührt. Wir sind wirklich die Allerersten, die ins Tal schwingen. Und nach der zweiten Auffahrt geht es auch zu anderen der insgesamt sieben Sesselbahnen rüber. Wirnsperger weiß genau, welche schon fahren und lotst uns über die attraktivsten Pistenabschnitte dorthin. Ab und an erzählt er etwas über brunftende Auerhähne (die sich gerne Anfang April am Pistenrand zeigen) oder winkt Kollegen zu, die einen Hang für ein Rennen präparieren, oder dirigiert uns vor einem festinstallierten Fotoapparat – im Vordergrund ein paar bunte Sitzwürfel, im Hintergrund verschneite Bergkulisse. „Das Fotopoint-Bild könnt ihr euch nachher auf unserer Website kostenlos downloaden“, ermuntert uns Wirnsperger.

Was uns nach zwei Stunden Skifahren noch mehr ermuntert: ein üppiges Frühstück auf der Gehwolfalm am Kreuzkogel-Sechsersessel. Dort dürfen wir uns am Frühstücksbüffet bedienen. Hüttenwirtin Karin überzeugt sich persönlich, dass nicht nur ihre Übernachtungsgäste von allem genug bekommen, sondern auch die Spezialgäste. Theoretisch würde sie, da einziger Ski-Amadé-Weingenusspartner auf Großarler Seite, auch den jedes Jahr extra kreierten Ski-Amadé-Cuvée anbieten, doch „für einen Wein ist es vielleicht noch zu früh“, mutmaßt Karin. Recht hat sie. Die Übernachtungsgäste, das bemerkt man schnell, sind begeistert. Und das gilt auch für viele andere Unterkünfte im Tal, was etliche Auszeichnungen belegen. Es wurde im ganzen Tal aber auch wirklich viel erneuert, angebaut, modernisiert, neu geschaffen.

Die beiden Gemeinden Großarl und Hüttschlag liegen im Großarltal, das die Hohen von den Niederen Tauern trennt.

Die beiden Gemeinden Großarl und Hüttschlag liegen im Großarltal, das die Hohen von den Niederen Tauern trennt. Foto: Tourismusverband Großarltal

Beim Skipass kann man jede Menge sparen: Zum Beispiel bei der populären Lady-Skiwoche, die Mitte März 2024 zum 23. Mal stattfindet. „Wir hatten seinerzeit mit rund 400 verkauften Wochenpaketen begonnen. Mittlerweile werden ein Vielfaches der Packages alleine von Frauen gebucht“, sagt Wirnsperger. Ein Grund für den Erfolg ist sicher der kostenlose 6-Tage-Skipass für jede zweite Begleitperson. Hinzu kommen Gaudirennen, bei denen die Damen nach Haarfarbe eingeteilt werden, vergünstigte Skitests und andere Veranstaltungen, insbesondere prominente Bühnen-Acts wie Andrea Berg, Andreas Gabalier oder Alexander Eder und Die Draufgänger. „Doch die Lady Week ist längst nicht nur etwas für Damen, die Hälfte der Gäste sind Herren“, weiß Wirnsperger.

Alpines Urlaubsglück für alle

Und was jeder weiß: Das Großarltal ist nicht nur etwas für Skifahrer. Von der gemütlichen Loosbühelalm sausen Rodler ebenso beschwingt bergab wie von der rund drei Kilometer langen Bahn beim Hotel Lammwirt. Langläufer finden 25 Kilometer vor, zum Beispiel von Großarl zum Heimatmuseum Kösslerhäusl, Eiskletterer einige aufregende Wände und Tourengeher durchaus Alternativen zum Kieserl, allen voran hinauf zum Kreuzeck. Gut zu wissen: Mehrmals pro Woche finden im Rahmen des für Gäste meist kostenfreien „Berg-Gesund“-Angebots geführte Skitouren sowie Schneeschuhwanderungen und Fitness-Winterwanderungen statt. Bei der Gelegenheit erzählen einem die Guides freilich auch das eine oder andere über die Region. Auf Wunsch auch über Auerhähne und morgendliches Kikeriki.

Weitere Infos:

Tourismusverband Großarltal, Gemeindestraße 6, A-5611 Großarl, Telefon 00 43/6 41 42 81, info@grossarltal.info, www.grossarltal.info

www.skiamade.com

www.wolke7grossarl.com

Skikeriki (kostenpflichtig): Immer mittwochs, Treffpunkt 7.15 Uhr, Voranmeldung erforderlich.


Christian Haas

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