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Lieblingsziele Deutschland

Urlaub im eigenen Land abseits der Massen

Foto: Pixabay

Diese Destinationen sind wegen ihrer Natur- und Kulturschätze eine Reise wert.

Von wegen blinder Fleck

Die Eifel ist das Land der Vulkane und Maare, der Naturerlebnisse und alten Sagen 


Die Mittelgebirgsregion zwischen Aachen im Norden, Trier im Süden und Koblenz ist vom blinden Fleck zum Entdecker-Eldorado geworden. Den Naturpark Eifel, einzigartige geologische Höhepunkte, Kunstpreziosen in Städtchen und Dörfern, eine Esskultur, die auf bäuerlichen Traditionen fußt und Menschen, die nur zu gerne die Schätze ihrer Heimat teilen. Wahre Fans zieht es in die Vulkaneifel. Warum? Weil sich hier Erd-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte, Traumpfade und Sagenwelten auf wundersame Weise verbinden und ergänzen. Denn wie der Name schon sagt: Hier können Frau und Mann, Kind und Kegel buchstäblich auf dem Vulkan tanzen – und zwar auf Deutschlands jüngstem, dem Laacher Vulkan. Vor rund 13.000 Jahren ist er das bislang letzte Mal ausgebrochen und hat einen kreisförmigen Kessel hinterlassen, der sich im Laufe der Zeit mit Wasser füllte und so den 51 Meter tiefen See bildete. Wenn schon Laacher See, dann sind Kloster und Basilika ein Muss. Das beeindruckende romanische Gotteshaus zieht jeden in seinen Bann. Wer an einer Führung durch die berühmte Klosterbibliothek teilnimmt, fühlt sich sogleich in Harry Potters Hogwarts versetzt. Es gibt alleine hier so viel zu entdecken. Doch wir folgen der Spur der Vulkane und besuchen ein paar der rund ein Dutzend Maare. Die fast kreisförmigen Gewässer sind durch vulkanische Dampfexplosionen entstanden, und jedes Maar hat seinen ganz eigenen Charakter. Im familienfreundlichen Museum Lava Dome im Städtchen Mendig erfährt man noch viel mehr über Vulkane. Von hier aus starten diverse Vulkanrouten für Wanderer, Radlerinnen oder Autofahrer. Sie führen in geheimnisvolle Basaltkeller, zur Wingertsbergwand, einem singulären Landschaftsdenkmal, zum Mayener Grubenfeld oder zu Bimsabbaustätten, durch die die Landschaft total umgebaut wurde. Fast ein Muss ist der Besuch des weltbekannten Nürburgrings, eine gute Gelegenheit, kleine Eifelstädte, wie beispielsweise Mayen mit seiner Genovevaburg zu besuchen. Und sich im Burgmuseum in die Kunst der Steinmetze und/oder in die Eifler Sagenwelt rund um die treue Genoveva und den Bösewicht Golo zu vertiefen. Das geht jedoch am allerbesten im mitten in den Feldern gelegenen Wallfahrtsort Fraukirch, der heute nur noch aus einem barockisierten mittelalterlichen Kirchlein und einem Gasthof besteht. Der Hochaltar zeigt geradezu fotorealistisch die ganze Genoveva-Geschichte um Liebe, Treue und Verrat und ist eines der Kunst-Highlights der Vulkaneifel. Dorothea Friedrich

Hafenromantik und Seeluft

Bunte Fischkutter und weite Wälder: In der Nebensaison lassen sich die unbekannten Seiten der Ostseeinsel Rügen entdecken  

Foto: Andreas Friedrich

Foto: Andreas Friedrich

Nach Binz oder nach Sassnitz? Die Wahl der Unterkunft für einen Rügen-Wanderurlaub in der Nebensaison war schnell geklärt, denn außerhalb der Badesaison ist Sassnitz wegen der Nachbarschaft zum Nationalpark Jasmund die geschicktere Wahl. Die umstiegsfreie Bahnreise von München nach Binz – wohl einer der längsten Trips auf innerdeutschem Schienennetz – war ein Vergnügen und mit guter Busverbindung nach Sassnitz sogar ein Klacks. Sassnitz an sich ist hochspannend: Aus einem alten Fischerdorf entstanden und zugleich Seebad mit mondänen Hotelbauten und Hauptstandort der DDR-Fischfangflotte. Die Rundgänge in dem nach Bergen zweitgrößten Ort auf Rügen gleichen einer Zeitreise zwischen dem Bädertourismus der Jahrhundertwende und dem VEB-Fischkombinat Sassnitz mit zeitweise über 2200 Arbeitern, 48 Kuttern, 15 Trawlern und zwei Kühl- und Transportschiffen mit entsprechenden Lagerhäusern und Hafen-Infrastruktur. Doch wer eher kuschelige Ostseeromantik sucht, findet seine Anlaufstelle im alten Hafenbecken: Dort duften Dutzende Sorten verschiedener Fischsemmeln um die Wette und alles, was im Meer herumschwimmt, findet sich zwischen Brötchenhälften wieder, gerne mit Remoulade – köstlich.

Tipp: Auf der MS Manfred mit bordeigener Schiffsräucherei schmecken im Restaurant im Schiffsbauch Steinbeißer, Ostseeaal und Steinbutt. An der Flaniermeile entlang der „Seaside“ von Sassnitz sitzt es sich windgeschützt mit Kaffee und Zwiebelkuchen auch ganz gut mit Blick auf die Wellen. Meine Ferienwohnung liegt strategisch günstig zur Erkundung des großen Waldgebiets auf Rügen im Nationalpark Jasmund. Mehrfach starte ich zu Touren in die alten Buchenwälder, deren 493 Hektar von der Unesco zum Welterbe erklärt wurden. Den Ausgangspunkt der schönsten Wanderung im Gebiet erreiche ich mit dem Linienbus. In Lohme geht es zunächst hinunter zum Yachthafen, dann taucht der Weg in einen alten Buchenwald ein, mit teils mächtigen Baumriesen – die Ents aus „Herr der Ringe“ lassen grüßen. Und oft an der Hangkante mit Blick aufs Meer, ein traumhafter Tourverlauf. Am Victoriablick eröffnet sich das Panorama auf die Ostsee und die weißen Kreidefelsen, die Caspar David Friedrich schon inspirierten. Vom Deck eines der Ausflugsschiffe aus hat man einen noch besseren Blick, dann entfalten die Kreideberge ihre eigene Schönheit. Andreas Friedrich


Weinprobe am Rhein

Im malerischen Rheingau kommen nicht nur Rieslingliebhaber auf ihre Kosten, hier locken auch Burgen und Klöster  

Foto: Pixabay

Die historischen Holzpressen in Kloster Eberbach erinnern an die jahrhundertealte Tradition des Weinmachens, das hier groß geschrieben wird. Schon der Name Rheingau zaubert den Duft von edlem Rebensaft und köstlichen Speisen in die Nasen. Die anderen lässt er vom Rheingau-Musikfestival mit Konzerten auf höchstem Niveau in Schlössern, Kirchen oder zwischen Rebstöcken träumen. Genießer wissen, dass in dieser begnadeten Region nichts einfacher ist, als das eine mit dem anderen zu verbinden. Ist doch die rechtsrheinische Kulturlandschaft fast ein Synonym für den König der deutschen Weine, den Riesling; andererseits haben Kloster Eberbach, die Abtei St. Hildegard, Schloss Vollrads, Schloss Johannisberg, das kurfürstliche Eltville oder die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden zum Teil seit Jahrhunderten das kulturelle und wirtschaftliche Leben geprägt. Mal ganz abgesehen davon, dass die Rheinromantik im 19. Jahrhundert gleichermaßen „erfunden“ wurde. Im Rheingau erinnert daran etwa das Brentano-Haus in Oestrich-Winkel, zu Beginn des 19. Jahrhunderts sommerlicher Treffpunkt bekannter Poetinnen und Geistesgrößen. Geschichtsträchtige Orte muss man im Rheingau aber nicht suchen, es gibt sie zuhauf, wie beispielsweise das ehemalige Zisterzienserkloster Eberbach, heute bekannt wegen seiner Weine, der ganz speziellen Akustik in der Basilika und seines unvergleichlichen Ambientes. Wer je „Der Name der Rose“ gesehen hat, erkennt bei einem Besuch etliche Räumlichkeiten wieder. Was man aber live erleben muss, sind die riesigen Keller mit den jahrhundertealten Weinpressen, ist die fast mystische Stimmung bei einem gemächlichen Rundgang oder einem Konzert. In „Der Name der Rose“ spielt übrigens auch ein damals junger Mann mit, der es später zu Weltruhm brachte: der Countertenor Andreas Scholl, geboren in Kiedrich, einem der schönsten Dörfer im Rheingau. Dass Kiedrich sein prächtiges gotisches Ortsbild weitgehend erhalten konnte, dass man seinen Wein also besonders stilvoll genießen kann, ist einem englischen Baronet zu verdanken: John Sutton. Er steckte Mitte des 19. Jahrhunderts Unsummen in die Restaurierung der Pfarrkirche und des gesamten Ortes sowie in die Wiederbelebung der Choralschule. Über all das und mehr lässt es sich an einem lauen Abend am Eltviller Rheinufer wunderbar unter Platanen plaudern. Schließlich steht hier auch ein Weinprobierstand – und nach einer entsprechenden Verkostung kann man ja planen, ob man am nächsten Tag in ein Rheingau-Musikfestival-Konzert geht oder einen der mehr als 80 Wanderwege testet, vielleicht ein Stück des anspruchsvollen Rheinsteigs oder einen der Wispertrails, die ihren Namen vom Flüsschen Wisper haben und Naturromantik pur sind. Dorothea Friedrich

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