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Ausflugstipp

Erhabener Doppelgipfel

Foto: Bodenmais Tourismus

Der Silberberg ist das Bodenmaiser Wahrzeichen. Er bringt Geschichte und Freizeitspaß zusammen

Majestätisch thront er mit seinem Doppelgipfel über der Gemeinde Bodenmais: der Silberberg. Einst ein wichtiges Bergbaugebiet, stellt das Wahrzeichen der Region heute vor allem ein markantes Naturwunder mit unzähligen Freizeitmöglichkeiten dar, das seine weitreichende Geschichte für Besucher erlebbar macht. Mit diversen Wanderwegen, einem Besucherbergwerk, zahlreichen Abenteuerspielplätzen, einer Sommerrodelbahn und einem Skigebiet ist der „nur“ 955 Meter hohe Bodenmaiser Hausberg ein wahres Juwel für Naturliebhaber, Geschichtsfans und Familien.

Die Historie des Silberberges ist untrennbar mit der Gemeinde Bodenmais verbunden, die zu seinen Füßen liegt und seit jeher von und mit ihm lebt. Dieses enge Band wird schon bei einem Blick auf das Wappen des Marktes deutlich. Darauf zu sehen ist der markante Umriss des Silberbergs, vor dem gekreuztes Bergbauwerkzeug liegt, darüber schwebt ein goldener Kurhut, eine herzögliche Kopfbedeckung also, vor einem blauen Himmel. Heraldikexperten wissen, dass Hammer und Schlägel vor einem Berg nur eines bedeuten können: Der Bergbau spielte hier in der Vergangenheit eine wichtige Rolle für die Gemeinde.

Der Luftkurort Bodenmais macht hier keine Ausnahme. Zunächst von Mönchen gerodet und später von Pionieren besiedelt, wurde das Gebiet im Schatten des Silberbergs bald zum Schauplatz weitreichender Bergbauaktivitäten. Das zeigt sich bereits im ersten dokumentierten Hinweis auf Bodenmais, der um das Jahr 1300 stammt und wo vom „Goldwerk zu Pabenmaiz“ die Rede ist. Ab dem Spätmittelalter begann man in den Gruben bei Bodenmais, die damals als „des allmächtigen Gottes Gabe“ bezeichnet wurden, nach Silber zu schürfen, wodurch auch der heutige Name des Berges entstand. Die Bedeutung von Bodenmais wuchs über die Jahre immer mehr. Im Jahr 1522 erlangte Bodenmais schließlich den Status einer „vollkommen gefreiten Bergstadt“, was besondere Privilegien und damit Reichtum einbrachte.

Das Bergwerk ist zwar längst nicht mehr in Betrieb, 1962 war endgültig „Schicht im Schacht“. Doch Führungen durch den sogenannten Barbarastollen weisen Wege tief ins Berginnere – und in seine Vergangenheit.

Foto: Marco Felgenhauer/Woidlife Photography

Als der Abbau von Edelmetallen abnahm, wandelte sich das Bergwerk im Jahr 1542 zur Produktion von Vitriol um, einem Stoff, der damals vor allem zur Textilfärbung verwendet wurde. Über die folgenden Jahrhunderte wechselten sich staatliche und private Besitzer immer wieder ab, bis das Bergwerk 1772 schließlich vollständig in die Hand des Kurfürstentums Bayern überging. Obwohl die Gewinnung von Edelmetallen im Jahr 1845 zum Erliegen kam, blieb das Bergwerk noch erstaunlich lange bis ins Jahr 1962 in Betrieb, wodurch das Stollensystem des Silberbergs zu einer beeindruckenden Länge von etwa 20 Kilometern anwuchs.

Wer die faszinierende Geschichte hautnah erleben möchten oder wer einfach das einzigartige Gefühl des Bergwerkinneren sucht, hat mit dem Erlebnisbergwerk Silberberg die ideale Möglichkeit dazu. Dieses ist entweder per kurzem Fußweg oder per Sessellift von der Talstation Bodenmais zu erreichen. Die Bergwerksführung führt in den “Barbarastollen” und bietet einen stimmungsvollen Einblick in den Bergbau vergangener Zeiten. Ausgestattet mit Helm und Kittel führt der Weg durch den über 600 Meter langen Stollen tief ins Innere des Silberbergs bis zum “Großen Barbaraverhau”, einer imposanten Höhlung. Dort können funktionierende Maschinen und Förderschächte betrachtet werden, während ein erfahrener Bergführer die Abläufe erklärt und Fragen beantwortet. Die Bergwerksführung dauert 45 Minuten und findet bei jeder Witterung statt. Empfehlenswert ist es, warme Kleidung mitzubringen, da es im Bergwerk nur 5 Grad Celsius hat.

Einkehr auf dem Erlebnisberg

Auch außerhalb des Erlebnisbergwerks ist der Silberberg heute als überregional bekanntes Freizeitparadies und Ausflugsziel bekannt. Die Silberberg-Sesselbahn bildet dabei gewissermaßen das Herzstück des Erlebnisbergs und bringt die Besucher von der Talstation über die Mittelstation bis hin zum Gipfel. Bei der Talstation liegt auch die Silberberg-Alm Talgaststätte, in der man sich bei einem kühlen Getränk bestens erholen kann. Für eine gemütliche Einkehr bietet sich außerdem die Bergmann-Schänke und Herberts Bar an der Mittelstation an.

Wanderer freuen sich auf und über das malerische Panorama über Bodenmais und dem angrenzenden Zellertal, das sich ihnen auf dem Silberberg bietet.

Wanderer freuen sich auf und über das malerische Panorama über Bodenmais und dem angrenzenden Zellertal, das sich ihnen auf dem Silberberg bietet. Foto: Woidlife Photography

Im Sommer gibt es besonders viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Da wären zunächst die vielen Wanderwege, welche sich in verschiedener Länge zum Doppelgipfel des Bodenmaisener Hausbergs hinauf schlängeln. Der Aufstieg ist relativ leicht und bietet sich somit auch gut für ältere Menschen oder Familien mit Kleinkindern an. Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz Schönebene oder der Ferienhof Böhmhof. Der etwas ausschweifendere Rundwanderweg ist ideal für Naturliebhaber, die entlang des 993 Meter hohen Brandtner Riegel mit seinen markanten Felswänden und verstreuten Felsblöcken die Umgebung des Silberberges erkunden möchten. Oben auf 955 Metern wird man so oder so mit dem atemberaubenden Blick auf die dicht bewaldeten Höhen des Bayerischen Waldes und den unten liegenden Kurort belohnt.

Schon lange sehr beliebt ist bei Jung und Alt die Sommerrodelbahn, die als eine der schönsten Rodelbahnen im Bayerischen Wald gilt. 600 Meter lang und ausgestattet mit einer abwechslungsreichen Strecke, die aus geraden Strecken, auf denen ordentlich beschleunigt werden kann und rasanten Kurven besteht, kann das Fahrtempo selbst bestimmt werden. Als Alternative dazu gibt es eine Sommer-Tubingbahn. Das Besondere hierbei ist, dass diese auch bei nassem Wetter befahrbar ist. Mit 120 Metern um einiges kürzer, steht hier das Gefährt im Vordergrund: ein Tube, wie man ihn aus so manchem Winterurlaub kennt. Diese bewegen sich auf der zwei Meter breiten Unterlage, ähnlich wie auf einer Schneeschicht. Zurück nach oben gelangen Besucher mit einem Zauberteppich.

Für Kinder gibt es rund um den Silberberg außerdem einen Kinderklettergarten und Abenteuerspielplätze. Viele größere Kinder und Erwachsene haben Spaß auf dem Bogenparcours, von dem aus viele weitere Aktivitäten starten.

Raphael Ostertag

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