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Perlen des Frankenlandes

Aschaffenburg mit der Skyline von Frankfurt. Foto: Benzin

Nichts wie hin – von Aschaffenburg bis Weißenburg jagt ein touristisches Highlight das andere.

Mit dem Reisen ist  es so wie im richtigen Leben: Alles auf einmal geht nicht, kann man nicht haben. Unsere Tour ins schöne Frankenland, dem Land des Weins, der Biere und der Bratwürste hat nicht die leiblichen Genüsse im Fokus, sondern touristische Perlen. Eine Reise mit mehreren Stationen. Die uns von Aschaffenburg in Unterfranken in östliche Richtung nach Bayreuth in Oberfranken und von hier aus hinunter nach Mittelfranken, um genau zu sein, in die Stadt Weißenburg führt.

Aschaffenburg Pompejanum

Aschaffenburg Pompejanum – Foto: Till Benzin

Die Stadt Lucas Cranach d. Ä.

Wir starten im Westen in der kreisfreien Stadt Aschaffenburg, die Teil der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main, größte Stadt der Region Bayerischer Untermain und nach Würzburg die zweitgrößte Stadt im Regierungsbezirk Unterfranken ist. Hier erwartet die Besucher im Schloss Johannisburg die Bayerische Staatsgalerie mit den Gemälden von Lucas Cranach dem Älteren, die im großen Saal präsentiert werden. Das Schloss gehört zu den bedeutendsten und prächtigsten Schlossbauten der deutschen Spätrenaissance. In der Paramentenkammer sind kostbare Gewänder der Mainzer Erzbischöfe und Domherren zu sehen. Eine besondere Attraktion ist die weltweit größte Sammlung von Architekturmodellen aus Kork. Sie bilden antike Bauten Roms detailgenau ab. Ein wahres Juwel ist die Schlosskirche mit dem manieristischen Altar des unterfränkischen Bildhauers Hans Juncker.

Alles Wagner, oder doch nicht?

Wer nach Bayreuth, der Stadt am Roten Main kommt, dem/der wird, was Wunder, vermutlich zuerst der Name „Wagner“ einfallen. Gilt doch das prächtige Markgräfliche Opernhaus als schönstes Barocktheater Europas.

Bayreuther Opernhaus

Bayreuther Opernhaus – Foto: Loic Lagarde

Als „einzigartiges Beispiel barocker Theater- und Festkultur“ wurde das Opernhaus im Jahr 2012 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Für Besucher ist das Markgräfliche Opernhaus ganzjährig fast täglich geöffnet.  Alljährlich im Juli und im August kommen viele Tausend Opernfreunde aus allen Kontinenten auf dem Grünen Hügel zusammen, um die Werke Richard Wagners am Originalschauplatz zu sehen und zu hören.

Eremitage Sonnentempel und Orangerie

Eremitage Sonnentempel und Orangerie – Foto: Kratzer

Neues Schloss Bayreuth

Neues Schloss Bayreuth – Foto: Ramona Schirner

Neues Schloss Palmenzimmer

Neues Schloss Palmenzimmer – Foto: whereismella.com

Bayreuth, das ist aber nicht nur Opernhaus. Schon einmal im Schloss gewesen? Die Garten- und Spalierzimmer, das Spiegelscherbenkabinett oder das Palmenzimmer, das als ältester Tempel der Freimaurer in Mitteleuropa gilt, sind Meisterwerke des Rokoko. Entspannen kann man nach einer ausgiebigen Besichtigungstour im angrenzenden Hofgarten – es erwartet uns eine herrliche, weitläufige Parkanlage mit Wasserläufen, künstlichen Inseln und Statuen der Barockzeit. Übrigens: An der nordöstlichen Seite des Hofgartens befindet sich Richard Wagners ehemaliges Wohnhaus Wahnfried, heute Museum, mit dem Grab des großen Komponisten im Garten. Auch das Franz-Liszt-Museum und das sehenswerte Deutsche Freimaurer-Museum liegen am Hofgarten. Die Besichtigungstour geht weiter. Auch die Eremitage gilt als historische Schloss- und Parkanlage von europäischem Rang. Ein Muss!

Auf in die Bier Erlebniswelt

Ganz ohne leiblichen Genuss geht es aber trotzdem nicht. Zum Beispiel in Maisel’s Bier-Erlebnis-Welt. Schon gewusst, dass Bayreuth als Bierstadt einst über 80 Braustätten verfügte? In der Bier-Erlebnis-Welt erhalten wir einen Einblick in handwerkliche fränkische Braukunst und die Besonderheiten der Bier- und Genussregion Oberfranken. Als umfangreichstes Biermuseum wurde die historische Brauerei ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen.

Meistertrunk Rothenburg o. d. Tauber am Rathaus

Meistertrunk Rothenburg o. d. Tauber am Rathaus – Foto: Rothenburg Tourismus Service, W. Pfitzinger

Besonderes Stadtjubiläum

Was wäre eine Frankentour ohne einen Rothenburg-Besuch? Die Stadt der Romantik schlechthin. Kommendes Jahr heißt es 750 Jahre Reichsstadt Rothenburg. Am 15. Mai 1274 bestätigt König Rudolf von Habsburg das Reichsstadtprivileg Rothenburgs. 2024 ist dies also 750 Jahre her. Weil die Erinnerung an die reichsstädtische Unabhängigkeit in Rothenburg ob der Tauber immer noch sehr präsent ist, feiert die Stadt das Jubiläum mit einem Sonderprogramm. Gestartet wird mit der Bestätigung des Reichsstadtprivilegs am 15. Mai 2024, 15 bis 21 Uhr, auf dem Marktplatz. An diesem besonderen Tag empfängt Rothenburg ob der Tauber die „Bandierai degli Uffizi“ aus Florenz. Diese in farbenprächtige Gewandungen gekleidete Fahnenschwenkergruppe wird den Gruß der einst mächtigen Stadtrepublik Florenz an Rothenburg ob der Tauber entrichten.

Kaiserliche Festspiele

Kaiserliche Festspiele – Foto: Maximilian Ohr

Außerdem wird das Historische Festspiel „Der Meistertrunk“ das Festprogramm begleiten. Die Rothenburger Reichsstadtfesttage, finden dann vom 6. bis 8. September 2024 statt. Das gesamte Altstadtgebiet wird bespielt, die Altstadt wird zur Bühne, von farbenprächtigen Zeltlagern okkupiert und in historischen Gewandungen werden bedeutende Abschnitte der Stadtgeschichte wieder lebendig. Höhepunkte sind der festliche Einmarsch der Historiengruppen samt Fassadenfeuerwerk bzw. Illuminationsshow am Freitagabend. Ausklingen werden die Festtage mit einem bengalischen Feuerwerk am Samstagabend und dem großen Abschied am Sonntagabend auf dem Marktplatz. Erstmals wird am Sonntag, 8. September 2024, auf der Eiswiese im Taubertal eine historische Schlacht nachgestellt werden, Beginn 14.30 Uhr.

Eine Sonderausstellung zum Jubiläumsjahr im Rothenburg Museum behandelt das Thema „Die Waffen einer Reichsstadt“ vom 1. Juni 2024 bis 31. Dezember 2025. Wissenschaftlich betrachtet wird am 26./27. April 2024 die „Modernität der Reichsstädte“ in der Tagungsstätte Wildbad.

Bäuerlinsturm in Dinkelsbühl im Abendlicht

Bäuerlinsturm in Dinkelsbühl – Foto: Ingrid Wenzel

Zu jeder Jahreszeit außergewöhnlich reizvoll

Nur ein wenig im Schatten von Rothenburg steht Dinkelsbühl. Bereits von Ferne zeichnet sich die Silhouette der Stadt mit dem mächtigen Münster St. Georg ab. Türme und Tore umgeben eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Deutschlands, wie Kunsthistoriker sagen. Ein Wochenmagazin kürte die Altstadt sogar zur schönsten im Lande, eine der schönsten Städte Europas, findet der US-amerikanische Nachrichtensender CNN. Andere finden hier ihren „Traumort“, wie das Magazin GEO. Dinkelsbühl ist zu jeder Jahreszeit außergewöhnlich reizvoll. Gäste aus aller Welt genießen den Charme des Städtchens bei einem Spaziergang im Grünen rund um die alten Befestigungsanlagen, auf der Suche nach dem „Mauergeist“, oder lassen im „Haus der Geschichte – von Krieg und Frieden“ 800 Jahre Stadtgeschichte wieder lebendig werden. In den Gewölben im Keller führt die Dokumentation über Folter und Verfolgung der „Hexen“ zurück in die dunklen Zeiten der Märchenstadt. Weil wir aber nicht in Rastlosigkeit verfallen, heißt es erstmal entspannter Gast sein: Restaurants und Cafés bieten für jeden Geschmack das Richtige – ob deftig-traditionell, ob bodenständig-regional oder gehoben-international. Also heute frischer Karpfen blau oder gebacken, fränkische Bratwurst oder das geliebte Schweinsschäufele – morgen vielleicht Hesselberg-Lamm an Rosmarinjus oder doch lieber den Waller im Wurzelsud, oder, oder…

Dazu ein frisch gezapftes Pils aus einer der heimischen Brauereien oder einen der berühmten Frankenweine. Eben genießen wie Gott in Franken.

„Römerstadt par excellence“

Nach Aschaffenburg, Bayreuth, Rothenburg o.d.Tauber und Dinkelsbühl führt die Route nach Weißenburg. Mit dem Kastell Biriciana, den Römischen Thermen und dem größten römischen Schatzfund in Deutschland ist Weißenburg „Römerstadt par excellence“. Das Römermuseum der Stadt ist zudem Sitz des Zentralen Bayerischen Limes-Informationszentrums. Wer mehr über diesen Teil der Geschichte erleben will, der kann dieses beeindruckende römische Erbe auf eigene Faust oder bei Führungen für Einzelreisende und Gruppen erleben. Weißenburg ist aber auch Standort des Weißenburger Schatzes, der 1979 entdeckt wurde. Seitdem glänzt hier der Weißenburger Römerschatz mit einzigartigen Götterfiguren sowie Votivtafeln und Gefäßen aus dem sakralen Bereich.

Auf Schritt und Tritt Geschichte

Karl der Große startete hier um 793 den ersten Versuch, die Flusssysteme von Rhein, Main und Donau mit einem Kanal zu verbinden. Davon zeugt noch heute der Karlsgraben. Eine Entdeckertour durch Treuchtlingen und seine sehenswerten Ortsteile fühlt sich deshalb an wie eine Zeitreise durch spannende Epochen der Geschichte. Geschichte begleitet einen auf Schritt und Tritt in der Stadt, die im Süden des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen in der Region Westmittelfranken im Naturpark Altmühltal liegt. Unterwegs begegnet man berühmten Persönlichkeiten wie dem Reitergeneral Gottfried Heinrich von Pappenheim, dem Friedrich Schiller in seinem Drama „Wallenstein ein Denkmal setzte. Im Museum Treuchtlingen erfahren Besucher, dass schon in der Steinzeit Menschen in der Treuchtlinger Gegend siedelten. Aus der Römerzeit sind Überreste eines Gutshofs erhalten und von den kriegerischen Jahrhunderten des Mittelalters zeugt eindrucksvoll die Ruine der Oberen Veste. Viele weitere Sehenswürdigkeiten – historische Gebäude und Kirchen, Ausstellungen und Naturdenkmäler – warten darauf, entdeckt zu werden. Wer noch mehr Lust auf Geschichte und Geschichten hat, der schließt sich einer der zahlreichen Gästeführungen an. An ein neueres Kapitel der Treuchtlinger Geschichte erinnert die Denkmalslok: Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen Bahnknotenpunkt. Hier kreuzen sich die Strecken von Treuchtlingen nach Würzburg und Ingolstadt–München (Altmühlbahn) mit den Strecken Donauwörth–Treuchtlingen und Treuchtlingen–Nürnberg.

Rudi Kanamüller

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