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Leben mit HIV – ein nicht ganz normaler Alltag

21. März 2022 - 7 Min. Lesezeit

Noch immer leiden viele Menschen mit HIV unter Vorurteilen und Diskriminierung. Dabei können sie dank wirkungsvoller Therapien ein weitgehend normales Leben führen. SARS-COV2 bedeutet auch für Menschen mit HIV zusätzliche Herausforderungen.

„Hast du gehört, der Philipp ist HIV-positiv. Können wir mit dem Fußball spielen, oder ist das gefährlich?“ – „Wenn ich jemanden mit HIV küsse, kann ich mich dann anstecken?“ – „Sex mit einem HIV-positiven Menschen? Das Risiko gehe ich nicht ein.“ Es sind Sätze wie diese, die Menschen mit HIV immer noch zu hören bekommen, die verletzen und mit denen sie leider noch oft leben müssen. Obwohl längst klar ist, dass sie auf Halbwissen und Vorurteilen beruhen.

Diskriminierung und Stigmatisierung gehören für viele HIV-Positive zum Alltag. Viele Menschen in ihrem Umfeld wissen nicht, wie sie mit dem Thema umgehen sollen – HIV gilt immer noch als Tabu. Doch Herumdrucksen, Schweigen und Verdrängen können schlimme Folgen haben. In vielen Fällen leiden die Betroffenen jahrelang unter Ängsten und Unsicherheiten.

Nicht nachweisbar – nicht übertragbar

Dabei können Menschen mit HIV im alltäglichen Zusammenleben das Virus nicht übertragen. Selbst bei Sex ohne Kondom im Falle einer funktionierenden antiretroviralen Therapie besteht nahezu keine Infektionsgefahr mehr. Aber wie kann diese Tatsache bekannter gemacht werden? Schon seit Jahren setzen Patientenorganisationen wie die Aidshilfe Niedersachsen auf die Formel n=n als Ausdruck der Kernbotschaft der Weltaidskonferenz von 2018.

Die Formel bedeutet: nicht nachweisbar – nicht übertragbar. Wenn also aufgrund einer funktionierenden Therapie HIV im Blut nicht mehr nachweisbar ist, dann ist auch eine Übertragung nicht möglich.

Die Formel bedeutet: nicht nachweisbar – nicht übertragbar. Wenn also aufgrund einer funktionierenden Therapie HIV im Blut nicht mehr nachweisbar ist, dann ist auch eine Übertragung nicht möglich.

Vielen Menschen sind diese Tatsachen nicht bekannt. Als eine mögliche Folge möchten zum Beispiel 24 Prozent der Befragten einer Studie der Deutschen Aidshilfe ihr Essensgeschirr nicht mit einem Menschen mit HIV teilen. Für die Betroffenen bedeutet das, dass sie nach wie vor mit dem Stigma leben: Vorsicht, die Person ist HIV-positiv!

Den Alltag leben wie jeder andere

Laut Robert Koch Institut lebten 2020 in Deutschland 91.400 Menschen mit einer HIV-Infektion, geschätzt etwa 2000 Menschen haben sich neu angesteckt.

Anders als oft vermutet wird, ist HIV mittlerweile gut behandelbar. Folglich haben Menschen mit HIV heute eine fast normale Lebenserwartung, wenn sie rechtzeitig, konsequent und erfolgreich behandelt werden.

Sie können ihre Berufsziele verfolgen, erfüllte Partnerschaften führen, kurz: Sie können ihren Alltag leben wie Menschen ohne HIV auch. Oder eher: Sie könnten das frei von Schuldgefühlen und Ängsten machen, wenn ihre Mitmenschen etwas mehr über ihre Krankheit wüssten.

Sie können ihre Berufsziele verfolgen, erfüllte Partnerschaften führen, kurz: Sie können ihren Alltag leben wie Menschen ohne HIV auch. Oder eher: Sie könnten das frei von Schuldgefühlen und Ängsten machen, wenn ihre Mitmenschen etwas mehr über ihre Krankheit wüssten.

HIV – das ist das Humane Immunschwäche Virus, das AIDS auslösen kann. AIDS bedeutet auf Deutsch „erworbenes Immunschwäche-Syndrom“. Unbehandelt kann eine HIV Infektion zu AIDS führen. Von AIDS spricht man erst, wenn es zu einer spezifischen Kombination von HIV-Symptomen kommt, bei der sich das HI-Virus so stark vermehrt und das Immunsystem so stark schwächt, dass sogenannte AIDS-definierende Erkrankungen auftreten, die bei AIDS-Kranken langfristig zum Tode führen. Nach einer HIV-Übertragung bleibt der Erreger lebenslang im Körper; bisher ist die Infektion nicht heilbar und es gibt keine Schutzimpfung. Bei regelmäßiger und erfolgreicher Therapie kommt es zu einem Absinken der Virusmenge unter die Nachweisgrenze. Somit kann der Ausbruch von Aids abgewehrt und das HI-Virus kann nicht mehr übertragen werden. Somit können Menschen mit HIV jahrzehntelang mit dem Virus leben, wie mit anderen chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes oder Bluthochdruck.

COVID-19 neue Herausforderung für HIV-Positive

Seit COVID-19 das weltweit vorherrschende Gesundheitsthema ist, wurde HIV – wie viele andere medizinische Themen auch – noch weiter in den Hintergrund gedrängt. Dabei ist COVID-19 gerade für Menschen mit einer HIV-Infektion eine besondere Herausforderung. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigte, dass HIV das Risiko schwerer und sogar tödlicher Verläufe von COVID-19 erhöht.

Das gilt vor allem für Menschen mit HIV, die keine HIV-Medikamente nehmen und ein stark geschwächtes Immunsystem haben. Erhöht ist das Risiko für einen schweren Verlauf der Covid-19 Infektion auch bei Menschen mit HIV und zusätzlichen Risikofaktoren, zum Beispiel anderen chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Nieren- und Leberschädigungen.

Wie viele Menschen mit einer nicht diagnostizierten und deshalb nicht behandelten HIV-Infektion in Deutschland leben? Aktuellen Schätzungen zufolge sind es etwa 10.000, doch es gibt eine hohe Dunkelziffer. Diesen Menschen ist nicht bewusst, dass sie ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf haben.

Das bedeutet: Wer einen Verdacht auf ein höheres HIV-Risiko hat – zum Beispiel durch ungeschützten Geschlechtsverkehr oder Nadelstichverletzungen –, sollte sich unbedingt auf HIV testen lassen.

Die aktuelle Corona-Lage ist eine gute Gelegenheit, den Mut zu einem HIV-Test aufzubringen. Sollte er tatsächlich positiv ausfallen, wird der behandelnde Arzt so schnell wie möglich die passende Behandlung einleiten.

Die aktuelle Corona-Lage ist eine gute Gelegenheit, den Mut zu einem HIV-Test aufzubringen. Sollte er tatsächlich positiv ausfallen, wird der behandelnde Arzt so schnell wie möglich die passende Behandlung einleiten.

Das hat neben der notwendigen HIV-Therapie eben auch einen wichtigen Zusatzeffekt: Wer erfolgreich gegen HIV behandelt wird und keine anderen Risikofaktoren hat, hat hingegen ein kaum erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf.

Verfügbare Therapien für COVID-19 & für wen diese in Frage kommen

Den besten Schutz vor einer COVID-19 Erkrankung bietet eine Impfung. Für Personen, die ein hohes Risiko für einen schweren COVID-19 Verlauf aufweisen, stehen in Deutschland darüber hinaus mittlerweile einige medikamentöse Therapien zur Verfügung, die die Virusvermehrung im Körper hemmen können/sollen: sogenannte monoklonale Antikörper, die in Arztpraxis oder Klinik als Infusion oder Spritze verabreicht werden, und antivirale Therapien gegen COVID-19 für die orale Einnahme zuhause.

Entscheidend ist es, das persönliche Risiko für einen schweren Verlauf zu kennen. Ist dieses Risiko erhöht, sprechen Sie bei einem positiven Testergebnis oder einem Ansteckungsverdacht möglichst zeitnah mit Ihrem behandelnden Arzt (z. B. Hausarzt), denn eine COVID-19-Therapie muss ggf. innerhalb weniger Tage nach Symptombeginn begonnen werden.

Zu den Risikofaktoren zählen neben einem Alter ab ca. 50–60 Jahren nicht nur Erkrankungen des Atmungssystems, sondern auch zahlreiche Grunderkrankungen wie z. B. Herzkreislauferkrankungen, Diabetes mellitus, Erkrankungen der Leber oder Nieren sowie viele mehr.

Der Kampf gegen Infektionskrankheiten ist heute so wichtig wie vielleicht nie zuvor. Jedes Jahr sterben rund 15 Millionen Menschen an Krankheiten, die durch Viren, Bakterien oder andere Erreger verursacht werden. Die Ursache ist klar: In einer globalisierten Welt können sich neue Erreger schneller ausbreiten als früher.

Umso wichtiger ist die internationale Zusammenarbeit pharmazeutischer Unternehmen bei Forschung und Produktion – gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.

Über MSD

Seit mehr als 130 Jahren forscht MSD an Arzneimitteln und Impfstoffen zur Bekämpfung der weltweit drängendsten Erkrankungen – mit der Mission, die Welt und das Leben von Menschen und Tieren zu verbessern. Für MSD ist Forschung die Keimzelle medizinischen Fortschritts. Unser Fokus liegt auf der Entwicklung und Produktion von Impfstoffen, in der Onkologie und auf der Bekämpfung von Infektionskrankheiten. In der wissenschaftlichen Forschung von HIV engagieren wir uns seit mehr als 35 Jahren. Wir setzen uns ein für einen weltweiten und fairen Zugang zu unseren Arzneimitteln – denn wir sind der Überzeugung: Jeder Mensch soll die bestmögliche Behandlung erhalten – unabhängig von Faktoren wie Geschlecht, ethnischem Hintergrund oder sexueller Orientierung. Selbst die best-möglichen Therapien können nur nutzen, wenn Menschen auch Zugang zu ihnen bekommen. Außerdem unterstützt MSD u. a. das Programm #positivarbeiten gegen Diskriminierung von Menschen mit HIV im Arbeitsleben und setzt sich aktiv für einen diskriminierungsfreien und respektvollen Umgang ein.