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Zurück in den Alltag

Vielen Krebspatienten tut es gut, wenn sie bald wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Arbeitgeber können sie dabei unterstützen – zum Beispiel mit Teilzeitmodellen oder Umschulungen. Die Gesundheitspolitik schafft die Rahmenbedingungen.

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Krebs tritt zwar häufig vor allem bei älteren Menschen auf. Von manchen Krebsarten sind aber auch Jüngere betroffen, die mitten im Berufsleben stehen. Die Diagnose bedeutet im Job natürlich zunächst einen Einschnitt, wenn die Therapie in den Vordergrund rückt. Aber etwa zwei Drittel aller Berufstätigen, die an Krebs erkranken, arbeiten nach einer gewissen Zeit wieder. Für den Patienten ist es in der Regel von großer Bedeutung, auf diese Weise zurück in den Alltag zu finden. Und für die Gesellschaft und den Arbeitgeber kehrt ein wertvoller Mitarbeiter zurück, was nicht nur im Hinblick auf den Fachkräftemangel wichtig ist.

Bei manchen Patienten klappt der Wiedereinstieg ohne großen Aufwand, andere kann der Arbeitgeber mit verschiedenen Möglichkeiten des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) unterstützen. Nach einem vertraulichen Gespräch, an dem unter Umständen auch der Betriebsrat und der Personalrat bzw. Schwerbehindertenvertreter teilnimmt, lassen sich gemeinsam die geeigneten Maßnahmen bestimmen.

Möglich sind zum Beispiel die Anpassung des Arbeitsplatzes, eine Umschulung oder eine stufenweise Rückkehr in den Arbeitsalltag nach dem Hamburger Modell. Eventuell kann der Erkrankte auch Teilzeit statt Vollzeit arbeiten, wenn der Betrieb groß genug ist.

Tipps zum Weiterlesen

Die „Stiftung Junge Erwachsene mit Krebs“ bietet mit ihrem „Jungen Krebsportal“ schnellen Kontakt zu Experten. Sozialmediziner beraten zu Fragen zu Ausbildung, Studium und Wiedereinstieg in den Beruf.

Während die Krankschreibung sofort nach der Diagnose dem Arbeitgeber vorgelegt werden muss, ist der Mitarbeiter nicht verpflichtet, seine Krebserkrankung als Grund offenzulegen. Die Entscheidung hängt von der individuellen Situation und nicht zuletzt auch vom persönlichen Vertrauensverhältnis ab. Eine Kündigung wegen Krebs ist nur im Sonderfall möglich. Ein solcher Sonderfall kann eintreten, wenn der Mitarbeiter die Eingliederungsmaßnahme (BEM) ablehnt, da dies einen gelockerten Kündigungsschutz zur Folge hat.

Herausforderung für die Politik

Krebs ist in Deutschland nicht nur die zweithäufigste Todesursache, sie macht den Menschen auch am meisten Angst. Schon seit vielen Jahren gilt die Krankheit daher als eine der größten gesundheitspolitischen Herausforderungen. Die Überlebenschancen und die Lebensqualität von Betroffenen haben sich seit den 1970er-Jahren bereits deutlich verbessert, was auch an der Gesundheitsversorgung liegt. Fortschritte gab es sowohl bei der Früherkennung, Diagnostik, Prävention als auch bei der Therapie.

Um die Versorgung krebskranker Menschen weiter zu verbessern, wurde 2008 der Nationale Krebsplan als Koordinierungs- und Kooperationsprogramm initiiert. Alle relevanten Stellen im Gesundheitswesen arbeiten hier zusammen, unter anderem das Bundesministerium für Gesundheit, die Deutsche Krebsgesellschaft, die Deutsche Krebshilfe wie auch Ärzte- und Krankenkassenverbände.

Partner des Nationalen Krebsplans

Ärzte, Krankenhäuser und Pfleger versorgen den Patienten medizinisch.

Gesetzliche und private Krankenkassen übernehmen die Behandlungskosten.

Politiker und Beamte schaffen Strukturen für ein modernes Gesundheitswesen.

Wissenschaftler entwickeln neue Methoden zur Behandlung und Diagnostik.

Beratungsstellen bieten Unterstützung für Patienten und Angehörige bei begleitenden Problemen.

Darauf aufbauend ist Anfang 2019 die „Nationale Dekade gegen Krebs“ unter Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gestartet. Die Initiative mit Partnern aus Forschung, Versorgung und Selbsthilfe will die Forschung weiter verbessern und die Ergebnisse schneller zu den Patienten bringen. Damit sollen Heilungschancen steigen und Neuerkrankungen verhindert werden. Im ersten Schritt fördert das Ministerium klinische Studien zur Prävention, Diagnose und Therapie. Technologien wie biomolekulare Analysen, Digitalisierung und künstliche Intelligenz stehen dabei im Fokus. Die Onkologie ist so komplex geworden, dass die vielen Aufgaben und Herausforderungen nur durch Vernetzung zu neuen Strukturen bewältigt werden können.

Alles rund um das Leben mit Krebs

Auf dem Patientenportal krebs.de können sich Betroffene und ihre Angehörigen über alles rund um die Krankheit informieren und finden viele Tipps und Serviceangebote.