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Bildung aktuell
Jobben im Ausland

Arbeiten statt abhängen

Geld verdienen, gleichzeitig die Welt sehen: „Work and Travel“ und andere Programme machen’s möglich

Foto: Adobe Stock

Als Ben – ein Freund meiner Tochter – zurückkam, prangte ein großes Tattoo auf seiner Schulter. Ein Jahr hatte er in Australien verbracht, den ganzen Kontinent bereist, auf Farmen geschuftet und als Fitness-Trainer gejobbt. Nun hatte man das Gefühl, aus dem verträumten, etwas unsicheren Jungen, sei ein selbstbewusster Kerl mit breiter Brust geworden, der seinen Weg im Leben findet.

„Erstmal verreisen!“ so lautet der häufigste Wunsch, wenn Abi oder Lehre geschafft ist. Oft sind die Berufsziele noch nicht klar, das Studium kann warten und Möglichkeiten durch Erasmus oder DAAD im Ausland zu studieren oder Berufserfahrungen zu sammeln sind noch in weiter Ferne. Möglichst weit weg soll es bei vielen gehen, fremde Kulturen und Landschaften wollen kennengelernt werden. Surfen und in der Sonne mit neu gewonnenen Freunden abhängen und nebenbei die Sprachkenntnisse verbessern und endlich die große Freiheit auskosten: daraus werden Fernwehträume gestrickt.

Doch das Geld ist oft knapp und je weiter weg es gehen soll, umso teurer sind die Flüge. „Work-and-Travel“ ist das Zauberwort für fernwehsüchtige junge Erwachsene mit kleinem Geldbeutel. Während das Land bereist wird, kann die Urlaubskasse mit Gelegenheitsjobs aufgebessert werden. Work-and-Travel-Aufenthalte etwa nach Australien sollten etwa sechs Monate dauern, damit sich der lange Flug lohnt und genügend Zeit bleibt, den fünften Kontinent zu bereisen. In der Regel sind die Work-and-Travel-Visa auf zwölf Monate begrenzt. In Australien oder Neuseeland kann das Visum unter Umständen um ein weiteres Jahr beziehungsweise sechs Monate verlängert werden. In der Regel werden die Jobs vor Ort vermittelt. 

Neben den Auslandaufenthalten während des Studiums gibt es mitunter auch an Auslandsprogrammen im Rahmen einer Ausbildung.

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Die Jobmöglichkeiten sind vielfältig: Kellnern oder an der Rezeption in Hotels arbeiten oder Kinder und Jugendliche betreuen. Wer bereits über handwerkliche Fähigkeiten verfügt, wird in diesem Bereich möglicherweise einen Job finden. Farmarbeit wird meist in Kanada, Neuseeland oder Australien angeboten. Zur Erntezeit werden auf vielen Farmen kurzfristig Helfer gesucht. Diese Länder zählen auch zu den beliebtesten Zielen für Work-and-Travel-Reisende.

Alternative: Freiwilligenarbeit im Ausland

Es gibt weitere Alternativen, in deren Rahmen man andere Länder kennenlernen kann. Der Internationale Jugendlichen Freiwilligen Dienst (IJFD) des Bundesministeriums für Familie bietet jungen Erwachsenen bis zum 27. Lebensjahr über einen deutschen Träger die Möglichkeit, in gemeinwohlorientierten Einrichtungen im Ausland Erfahrungen zu sammeln. Die Palette der möglichen Einsatzbereiche reicht von der Arbeit mit alten, kranken und behinderten Menschen, mit Kindern und Jugendlichen bis zu Projekten im Naturschutz oder im Bildungswesen.

Durch das Berufsbildungsgesetz hat man die Option, bis zu einem Viertel der Berufsausbildung im Ausland zu verbringen. Der Auslandsaufenthalt gilt dabei als Bestandteil der Berufsausbildung. Der steuerrechtliche und sozialversicherungsrechtliche Status ändert sich daher nicht. Im Herbst 2017 wurde von der IHK das Pilotprojekt „Ausbildung weltweit“ ins Leben gerufen. Ähnlich wie bei Erasmus+ werden damit Auslandsaufenthalte während der Berufsausbildung gefördert.

Wolfram Seipp

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